Prozess gegen Bankkaufmann, der auf Polizistin schoss
Köln (dpa). In Köln steht ein Bankkaufmann vor Gericht, der eine 28-jährige Polizistin durch einen Schuss in den Unterleib lebensgefährlich verletzt hatte. Die Anklage wirft dem 56-Jährigen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.
Eine Polizeistreife war im Januar wegen lautstarker Ehestreitigkeiten zur Wohnung des Mannes gerufen worden. Die Polizisten mussten die Tür eintreten. Der Bankkaufmann schoss und traf die Beamtin dreimal. Die Verhandlung vor dem Kölner Landgericht am Dienstag wurde nach Verlesen der Anklageschrift zunächst unterbrochen - wegen Terminschwierigkeiten einer psychiatrischen Gutachterin.
Zwei Schüsse waren im Januar an der schusssicheren Weste der Polizistin abgeprallt. Ein Schuss traf sie aber zwischen dem Ende der Weste und ihrem Hosengürtel. Das Leben der Frau konnte nur knapp gerettet werden. Nach den Schüssen auf die Kollegin hatten andere Polizisten das Feuer erwidert und den Mann ebenfalls lebensgefährlich verletzt.
Die Ehefrau des 56-Jährigen musste wegen schwerer Stichverletzungen medizinisch versorgt werden. Der Verteidiger des Angeklagten bestätigte auf Nachfrage, dass es zwischen den Eheleuten widerholt Fälle von häuslicher Gewalt gegeben habe. Er kündigte für den nächsten Verhandlungstag eine umfassende Aussage seines Mandanten an.