Rio-Paris: Maschine nicht in der Luft zerborsten
Paris. Der vor einem Monat auf der Strecke Rio-Paris abgestürzte Airbus ist nicht wie bisher vielfach angenommen in der Luft zerborsten. Dies ist ein Ergebnis des ersten Zwischenberichts zum Absturz der Air-France-Maschine, den Alain Bouillard von der französischen Ermittlungsbehörde am Donnerstag in Paris vorstellte.
Damit scheint ausgeschlossen, dass eine Bombe an Bord explodiert ist. Was genau auf dem Flug geschah und zur Katastrophe geführt hat, ist auch nach dem ersten Bericht unklar.
"Das Flugzeug ist ohne technische Probleme abgeflogen", sagte Bouillard. Allerdings sei die Kontrollstation in Dakar nicht ordnungsgemäß informiert worden. "Dakar hat keinen Flugplan erhalten, man hat sie in der Adressatenliste vergessen", sagte Bouillard. Dies habe dazu geführt, dass das Verschwinden des Flugzeugs erst Stunden später aufgefallen sei.
Um 1.35 Uhr hatte die Maschine vom Typ A330 zum letzten Mal Kontakt mit einer brasilianischen Kontrollstation. Um kurz nach zwei wurden 24 automatische Notsignale gesendet.
Demnach war das Flugzeug nur noch manuell zu bedienen. Um acht Uhr morgens habe die Kontrollstation in Madrid erstmal Alarm ausgelöst, sagte Bouillard. Das erste Suchflugzeug hob gegen Mittag in Dakar ab.
Bislang wurden 640 Trümmerteile gefunden. Auffälligerweise wurde keine einzige aufgeblasene Rettungsweste entdeckt. Am 1. Juni war die Air-France-Maschine mit 228 Menschen an Bord auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik gestürzt. Niemand hat überlebt, 55 Leichen wurden geborgen.