RTL feuert DJ Tomekk nach Hitlergruß

Der Musiker musste das „Dschungelcamp“ verlassen, nachdem ein brisantes Video aufgetaucht war.

<strong>Köln. Ein Nazi-Skandal beim "RTL-Dschungelcamp" sorgt für Empörung: Der 31-jährige Musiker DJ Tomekk musste die Sendung verlassen, weil er den Hitlergruß gezeigt und die von den Nazis verwendete erste Strophe der Nationalhymne "Deutschland, Deutschland über alles" gesungen hatte. Der Vorfall ereignete sich vor Beginn der Show vor einer Woche in einem australischen Hotel. Die Szenen sind in einem Privatvideo zu sehen, über das die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtete. Der Sender habe am Dienstag von dem Video erfahren und DJ Tomekk aus der Show genommen, damit er selbst zu den Vorwürfen Stellung nehmen konnte, hieß es. Der Grund für seine Abwesenheit wurde in der einstündigen Sendung am Abend allerdings nicht genannt. "Diese Art Humor ist nicht akzeptabel im Umfeld der Produktion einer Fernsehsendung. Tomekk ist bereits auf dem Rückweg nach Deutschland", teilte der Kölner Privatsender mit. Der Musiker wurde bereits am Donnerstag in Berlin zurückerwartet.

Musiker entschuldigt sich für "niveaulosen Humor"

Tomekk versuchte am Mittwoch die Wogen zu glätten. Er bezeichnete den Vorfall als "niveaulosen Humor" und bat um Entschuldigung: "Keinerlei rechtes Gedankengut oder nazistische Ideen trage ich in mir. (...) Mein dummes Witz-Gelaber tut mir unendlich leid", sagte er in einer von RTL verbreiteten Erklärung. Als Pole, der in Berlin wohne, stehe er für Integration. Hip-Hop bedeute für ihn den Zusammenhalt "von Schwarz und Weiß und aller anderen Kulturen".

Der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, zeigte sich entsetzt über den Vorfall. "Die Sache ist schockierend und erklärungsbedürftig", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Wer Hitler feiert, muss geächtet werden", so Graumann weiter.

In Deutschland ist das Zeigen des Hitlergrußes, ebenso wie die Zurschaustellung der Hakenkreuzflagge oder anderer nationalsozialistischer Objekte, verboten und kann mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden. Ob DJ Tomekk wegen des Vorfalls rechtliche Maßnahmen drohen, blieb zunächst unklar.