Tarek Al-Wazir: Der grüne Überflieger
Tarek Al-Wazir wäre einer, der sich ganz flink über das politische Parkett Berlins bewegen würde; er zählt zu den wenigen jungen Stars, über die die Grünen derzeit verfügen. Und so war es nur folgerichtig, dass der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir den hessischen Grünen-Chef kürzlich aufforderte, an die Spree zu wechseln.
Doch nach einer mehrwöchigen Bedenkzeit winkte der 38-Jährige jetzt ab. Seiner Familie wolle er nach zwei Wahlkämpfen binnen eines Jahres nicht noch einen Umzug nach Berlin zumuten, sagte der Sohn einer deutschen Lehrerin und eines Geschäftsmannes aus dem Jemen. Außerdem glaube er, "dass ich hier für die Grünen wichtiger sein kann". Seine Partei habe den Auftrag, die Opposition im Landtag zu führen; er werde daher nicht bei der Bundestagswahl im September kandidieren.
Bei aller Weltläufigkeit: Al-Wazir gilt als jemand, der stark mit seiner Region verwurzelt ist, er selbst bezeichnet sich als "Offenbacher Jung". Dennoch wird er sich vermutlich langfristig nicht dem Sog der Hauptstadt entziehen können. In Hessen gilt der scharfzüngige Redner und Analytiker als größtes politisches Talent - bei den Grünen in Berlin wäre er es wohl auch.