Düsseldorf - Risiko U-Bahn-Bau: Kaufhof wird täglich kontrolliert
Die Katastrophe in Köln besorgt auch die Düsseldorfer. Dabei tut die Stadt viel für die Sicherheit – vor allem am Kaufhof.
Düsseldorf. Die Katastrophe in Köln hat am Dienstag bei vielen Menschen große Bestürzung ausgelöst, ganz besonders allerdings bei den Düsseldorfer U-Bahn-Bauern. Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, verfolgte die Bergungsarbeiten am Dienstag am Fernseher: "Wir sind in Gedanken bei den Kollegen." Mehrfach waren die Düsseldorfer Verantwortlichen in Köln, haben sich über den Stand der Bauarbeiten dort informiert. "Auch wenn man weiterarbeiten muss: Das geht einem nicht aus dem Kopf, man denkt an die Kollegen", sagt Bernd Thomas vom Verkehrsdezernat. Hintergrund: Vieles spricht dafür, dass angrenzende U-Bahn-Bauten den Einsturz in Köln ausgelöst haben könnten.
Kann so etwas auch hier passieren? Projektleiter Gerd Wittkötter will diese Frage nicht mit einem Schnellschuss beantworten: "Wir müssen erstmal abwarten, was wirklich die Ursache war. Jetzt eine Bewertung zu geben, wäre unseriös." So viel aber ist klar: Die Stadt tut alles Erdenkliche für die Sicherheit. So sind die Schlitzwände, die derzeit an mehreren Stellen bis zu 35Meter tief in den Boden gebaut werden, durch zusätzliche Anker befestigt, die sich teils sogar unter bestehenden Häusern befinden.
Spezielle Sicherheitsmaßnahmen gibt’s an der schwierigsten Stelle des Projekts: der Unterfahrung des Kaufhofs Kö. Damit das Gebäude nicht absackt, soll der Boden darunter eingefroren werden. In den Eispanzer hinein wird der Tunnel gebaut. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber schon jetzt wird die Fassade ganz genau beobachtet - mittels eines Tachymeters. Dabei handelt es sich um ein Messgerät, das sich in einem Verschlag an der Ecke Kö/Theodor-Körner-Straße befindet.
Per Laser werden von dort aus alle 30 Minuten bis zu 100 Messpunkte an der Kaufhof-Fassade kontrolliert. Würde ein Teil des Gebäudes nur um Millimeter absacken, fiele das sofort auf. Zusätzlich kontrollieren Mitarbeiter mit einem Handgerät, ob die Messungen des Tachymeters stimmen.
Trotzdem haken die Grünen nach: Im nächsten Stadtrat fragen sie, wie die Standfestigkeit der Häuser entlang der Wehrhahn-Linie gewährleistet wird. Blome erklärt: "Vor Baubeginn sind alle Gebäude vermessen worden. Wenn irgendwo ein kleiner Riss entsteht, wird das recherchiert und behoben." Kleinere Risse im Millimeterbereich seien durchaus üblich - und nicht weiter dramatisch. Das bestätigt Projektleiter Wittkötter: Bisher habe man lediglich "minimale Setzungen" registriert. "Keine davon war im kritischen Bereich."