Tom Daschle: Die harte Hand
Der 61-Jährige wird Gesundheitsminister im zukünftigen US-Kabinett.
Tom Daschle könne "sanft reden und hart führen", hatte Barack Obama bei der Vorstellung seines künftigen Gesundheitsministers erklärt. Zumindest die harte Hand wird der jetzt 61-jährige Ex-Senator Daschle brauchen. Denn er ist für das wichtigste innenpolitische Versprechen des künftigen Präsidenten verantwortlich: Er soll endlich das Gesundheitssystem in den USA so reformieren, dass nicht weiter viele Millionen Amerikaner im Krankheitsfall ohne jeden Schutz in den finanziellen Ruin stürzen.
Daschle scheint der richtige Mann zu sein, dieses Jahrhundertwerk in Angriff zu nehmen. Allerdings waren daran schon Präsident Bill Clinton und seine Sonderbeauftragte Hillary spektakulär gescheitert. Doch in den acht Jahren unter Präsident Bush stieg die Zahl der US-Bürger ohne Krankenversicherung von 39 auf 45 Millionen. Krankheit zählt heute zu den Hauptgründen für den privaten Bankrott. Daschle hält diesen Zustand für skandalös. Er will die Krankenversicherung für jeden "bezahlbar und zugänglich" machen. Es ist die zweite Chance der Demokraten. Und an Daschles Erfolg oder Scheitern könnte sich auch die Wiederwahl Obamas letztlich entscheiden.