Weißabgleich für Nachtaufnahmen manuell einstellen

Hannover (dpa/tmn) - Eindrucksvoll angestrahlte Kirchen, funkelnde Reklamen oder ein Wald im Mondlicht - die Nacht bietet viele reizvolle Fotomotive. Anstatt im Dunkeln loszuknipsen, sollten Fotografen besser ein wenig mit den Einstellungen ihrer Kamera experimentieren.

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Richtig schöne Nachtbilder gelingen oft nur, wenn der Fotograf den Weißabgleich an der Kamera selbst einstellt. Die Geräte bringen zwar auch eine Automatik mit. Tauchen nach Sonnenuntergang aber mehrere Kunstlichtquellen im Bild auf, funktioniert diese meistens nicht mehr richtig, warnt die Zeitschrift „c't Digitale Fotografie“ (Spezialausgabe „Meisterklasse“). Wer im RAW-Modus fotografiert, kann den Weißabgleich und die Farbtemperatur zwar auch nachträglich verändern. Das hat allerdings eventuell negative Folgen für das Gesamtbild. Besser ist es daher, schon beim Knipsen ein Auge darauf zu haben.

Eine richtige Einstellung für jede Situation gibt es aber nicht. Stattdessen können Fotografen mit unterschiedlichen Farbtemperaturen verschiedene Effekte hervorrufen. Ein relativ niedriger Wert um 3000 Kelvin lässt den Angaben nach zum Beispiel eher kühle Farbtöne hervortreten, wärmere Bilder entstehen mit 6000 bis 8000 Kelvin. Gerade Anfänger sollten daher bei Nachtfotografien ruhig mit verschiedenen Werten experimentieren.

Neben dem Weißabgleich spielen bei Nachtaufnahmen auch andere Kameraeinstellungen eine Rolle. Wichtig ist vor allem die Lichtempfindlichkeit, auch ISO-Wert genannt: Diesen sollten Fotografen ebenfalls manuell einstellen. Denn ein zu hoher Wert sorgt schnell für störendes Bildrauschen, vor allem bei Kameras mit kleinem Sensor. Am besten wählt man daher einen möglichst niedrigen Wert. Allerdings steigt dadurch auch die Verschlusszeit, ein Stativ ist also Pflicht.

Ideal für Nachtaufnahmen ist den Angaben nach ein Stativ mit integrierter Wasserwaage. Damit lässt sich die Kamera auch dann noch gerade ausrichten, wenn durch den Sucher schon nichts mehr zu erkennen ist. Ein Fernauslöser verhindert störende Wackler beim Anfassen der Kamera. Und eine leistungsstarke Taschenlampe hilft nicht nur bei der Suche nach den richtigen Knöpfen, sondern lässt sich auch zum Aufhellen bestimmter Bildteile verwenden.