Wo waren die Eltern, als Maddie verschwand?
Verdacht: Angeblich hat die Polizei Widersprüche in den Aussagen der Eltern entdeckt.
Portimao. Schmährufe tönen Kate McCann entgegen, als sie vor der Kripo-Wache in der südportugiesischen Kreisstadt Portimao aus dem Auto steigt. Stumm geht sie durch das Spalier der Schaulustigen. Ein Spießrutenlauf, der viel über den Stimmungsumschwung in der Öffentlichkeit aussagt.
Zudem will die Polizei Widersprüche in den Aussagen der McCanns aufdecken. Die Eltern hatten angegeben, am Abend von Madeleines Verschwinden während eines Essens in einem nur wenige Meter entfernten Restaurant regelmäßig nach dem Mädchen und den Zwillingen geschaut zu haben. Zeugen am Nachbartisch haben aber laut dem portugiesischen Fernsehen behauptet, die McCanns hätten sich nicht vom Platz bewegt.
Portugals Kripo schweigt, wie gewohnt - auch zu Spekulationen, dass Blutspuren von Maddie im Mietwagen der McCanns gefunden worden seien, den die Eltern erst Wochen nach dem Verschwinden des Mädchens angemietet hatten. Außerdem sollen Spürhunde Leichengeruch in der Ferienwohnung der McCanns und an Kleidungstücken von Kate gewittert haben.
Die Freunde, mit denen das gut situierte Ärztepaar aus Leicestershire an jenem Abend zum Essen war, verfasste umgehend eine Erklärung, in der sie Kate McCann in Schutz nehmen: "Wir wissen, dass sie unschuldig ist, weil wir ihre Freunde sind, und weil wir an dem Abend mit ihr zusammen waren." dpa