WZ-Interview: Ein Reh bringt Spannung in Frank Plasbergs Regal
Interview: Frank Plasberg sagt, warum er sich heute bei der Bambi-Verleihung auf andere Sachen freut als seine Mutter.
Herr Plasberg, ich frage mal ganz schlicht: Freuen Sie sich über den Bambi für die beste Moderation?
Plasberg: Wenn das Wortspiel nicht so platt wäre, würde ich sagen: Ich freue mich tierisch. Ich habe zwar schon einige Preise bekommen, aber der Bambi hat einen ganz besonderen Stellenwert für mich. Denn meine Tochter hat immer gesagt: Den Bambi kriegst du nicht. Deshalb galt mein erster Anruf meiner Tochter, als ich davon erfahren habe, dass ich ihn bekomme. Und ich konnte ihr endlich durchgeben: Ätsch, jetzt hab’ ich ihn.
Plasberg: Da werde ich mir noch was überlegen. Ich finde es immer amüsant, wenn Kollegen bei Preisverleihungen dastehen und dann so tun, als hätten sie sich keine Gedanken darüber gemacht, was sie sagen wollen. Außerdem muss ich etwas vorbereiten, weil ich mit meiner 79-jährigen Mutter zur Preisverleihung gehe. Sie war noch nie bei einer solchen Galaveranstaltung, da will ich mich nicht blamieren.
Plasberg: Meine beiden Eltern leben noch, und sie sind schon stolz auf ihren Sohn. Sie haben meine berufliche Karriere immer wohlwollend begleitet, wenn auch manchmal mit Fragezeichen, ob das so alles richtig ist, was ich da mache.
Plasberg: Der kommt ins Regal neben den Bayerischen Fernsehpreis, der einen Löwen darstellt - und ich denke, das ist eine ganz reizvolle Kombination, Reh und Raubkatze geben eine bestimmte Spannung im Regal.
Plasberg: Das ist schon ein richtiges Preisregal, da sind sie alle drauf: der Deutsche Fernsehpreis, der Grimme-Preis. Der Bambi kommt ganz vorne hin, damit meine Tochter ihn auch sieht.
Plasberg: Nein, auch wenn der Bambi-Verleihung damit ein Aufreger entgeht.
Plasberg: Ich war selber in Köln dabei und fand es sehr erfrischend, ein tolles Stück Fernsehunterhaltung. Dem Deutschen Fernsehpreis konnte doch nichts Besseres passieren als so eine Sauerstoffdusche, verabreicht von einer intellektuellen Rampensau, wie sie Reich-Ranicki ja immer noch ist. Ich finde es immer toll, wenn Rituale ein bisschen gebrochen werden, in der Sache allerdings halte ich seine Kritik für problematisch, weil er das Fernsehprogramm nicht kennt.
Plasberg: Allen Gästen, die zu "Hart aber fair" kommen, obwohl sie wissen, dass es für sie vielleicht nicht bequem wird.
Plasberg: Darüber freue ich mich total, aber für meine Mutter ist es eher eine Belastung.
Plasberg: Das nicht, aber ich glaube, sie kann Harald Schmidt nicht leiden. Das ist natürlich ein Spannungsfeld zwischen uns, denn ich finde ihn sehr gut. Wahrscheinlich müsste ich mir aber um Harald Schmidt Sorgen machen, wenn ihn jemand im Alter meiner verehrten Mutter gut leiden könnte.