Peter Schaar: Der Mahner
Sogar seine einstigen Gegner schlugen den Datenschutzbeauftragten zur Wiederwahl vor.
Peter Schaar war in den vergangenen Monaten gefragt wie selten zuvor. BKA-Gesetz, Vorratsdatenspeicherung, illegaler Handel mit Datensätzen - der Bundesbeauftragte für den Datenschutz erhob immer wieder mahnend seine Stimme, wenn er der Ansicht war, dass die Rechte der Bürger beeinträchtigt werden. Gestern nun wurde er vom Bundestag mit großer Mehrheit für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.
Vor fünf Jahren war das Grünen-Mitglied noch gegen den Widerstand der damals oppositionellen CDU ins Amt gewählt worden. Nun hatte ein Unionspolitiker als erster die Wiederwahl vorgeschlagen. In einem Interview kündigte der Bundesbeauftragte an, in seiner zweiten Amtszeit dafür zu werben, dass der Datenschutz als Grundrecht in die Verfassung aufgenommen wird.
Schaar gilt als ausgewiesener Datenschutz-Experte. Der 54-jährige Volkswirt war bis 2000 Vorstandssprecher der Hamburger Grünen und bis 2002 stellvertretender Datenschutzbeauftragter der Hansestadt. Vor seiner Berufung zum Bundesbeauftragten arbeitete er als selbstständiger Berater im Bereich der Internetsicherheit. Red