295 Tote bei Absturz von Passagierjet über der Ukraine
Angeblich wurde die malaysische Maschine von prorussischen Separatisten über der Donezk-Region abgeschossen.
Moskau/Kiew. Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit 295 Menschen an Bord ist am Donnerstag im Osten der Ukraine abgestürzt und in umkämpftem Gebiet zerschellt. Es gab keine Überlebenden. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Unglücks machten sich die ukrainische Führung und die Separatisten gegenseitig für einen Abschuss der Maschine verantwortlich.
In Kiew warf Präsident Petro Poroschenko den Separatisten vor, die Boeing 777-200 des Flugs MH 17 der Malaysia Airlines gestern abgeschossen zu haben — wie zuletzt mehrere ukrainische Militärflugzeuge. Poroschenko hat den Absturz inzwischen als „terroristischen Akt“ bezeichnet. Die ukrainische Luftwaffe habe mit der Tragödie nichts zu tun, sagte er.
Die Maschine auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur sei auf einer Flughöhe von 10 000 Metern von einer Flugabwehrrakete abgeschossen worden, sagte Anton Geraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums. Alle 280 Passagiere und 15 Besatzungsmitglieder seien tot. Unter den Opfern waren fast 70 Niederländer und 23 US-Bürger sowie zwei Belgier. Für Malaysia Airlines ist der Absturz bereits der zweite Verlust einer Passagiermaschine in diesem Jahr. Am 8. März war Flug MH 370 nach dem Start in Richtung Peking von den Radarschirmen verschwunden. An Bord der Boeing waren damals 239 Menschen.
Die prorussischen Kräfte warfen den ukrainischen Streitkräften den Abschuss vor. Die Boeing 777 sei nahe Donezk abgestürzt, sagte der selbst ernannte Premierminister Alexander Borodaj. Die Aufständischen hätten keine Abwehrwaffen, um Maschinen in dieser Höhe abzuschießen. Die Separatisten haben laut „Spiegel Online“ die Blackbox gefunden und wollen sie an die russische Regierung übergeben.
Der Luftraum über der Ukraine wurde inzwischen von der Europäischen Flugsicherung geschlossen. Red