Auch fünf Attentäter bei Anschlag in Xinjiang getötet
Ürümqi (dpa) - Bei dem blutigen Anschlag mit 31 Toten und 94 Verletzten in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina sind auch fünf Attentäter ums Leben gekommen. Wie die chinesische Zeitung „Huanqiu Shibao“ am Freitag berichtete, wird nach möglichen flüchtigen Mittätern gefahndet.
Der „schwere Terrorakt“, wie ihn chinesische Behörden beschrieben, stieß in China und weltweit auf heftige Empörung. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Anschlag scharf. Es gebe keine Rechtfertigung für die Tötung von Zivilisten. Die Schuldigen müssten zur Verantwortung gezogen werden. Ban drückte den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus.
Wie „Huanqiu Shibao“ unter Hinweis auf Ermittler berichtete, seien vier Autos beteiligt gewesen, zwei davon ausgebrannt. Von den anderen zwei Fahrzeugen auf der Flucht sei den Fahndern eins ins Netz gegangen, berichtete das Blatt, ohne auf möglicherweise festgenommene Insassen einzugehen. Der Bericht wurde zunächst von anderen Staatsmedien zitiert, später aber wieder von der Webseite der Zeitung genommen. Der Grund wurde nicht bekannt. Unklar war ferner, ob die toten Attentäter in den bisherigen Opferzahlen mitgerechnet waren.
Auch die Identität der Täter wurde nicht genannt. Bei dem Anschlag waren die Angreifer mit zwei Geländewagen auf einen morgendlichen Straßenmarkt gefahren, hatten Menschen überrollt und Sprengsätze gezündet. Beide Jeeps explodierten schließlich. Wegen der Spannungen zwischen den muslimischen Uiguren und den Han-Chinesen gilt Xinjiang schon lange als Unruheherd. Das Turkvolk fühlt sich wirtschaftlich, politisch und kulturell von den herrschenden Chinesen unterdrückt. Chinas Behörden werfen uigurischen Separatisten Terrorismus vor.
Polizeiminister Guo Shengkun, der die nationale Anti-Terror-Gruppe leitet, sprach vor Ort von einem „vorsätzlichen und organisierten Terroranschlag“, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Er forderte eine strenge Bestrafung der Terroristen.