Bericht: Pakistan nimmt CIA-Informanten fest

Washington/Islamabad (dpa) - Sechs Wochen nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in Pakistan hat der Militärgeheimdienst ISI nach einem Medienbericht fünf einheimische CIA-Informanten festgenommen.

Wie die „New York Times“ online weiter berichtete, sollen die Pakistaner den US-Geheimdienst vor dem Einsatz des US-Spezialkommandos gegen Bin Laden mit Informationen versorgt haben.

Einer der Inhaftierten sei ein Major der pakistanischen Armee, heißt es weiter unter Berufung auf US-Beamte. Der Major soll Nummernschilder von Autos notiert haben, die zum Unterschlupf des Terroristenführers im pakistanischen Abbottabad fuhren.

Die pakistanischen Streitkräfte wiesen diese Darstellung zurück. Im Zusammenhang mit der US-Militäraktion in der Garnisonsstadt Abbottabad sei kein Offizier festgenommen worden, sagte Armeesprecher Athar Abbad am Mittwoch. Gleichzeitig nannte er den Zeitungsbericht „vollkommen gegenstandslos“, ohne sich zu weiteren Details zu äußern.

Nach Angaben der „New York Times“ ist das Schicksal der CIA-Informanten unklar. Jedoch habe CIA-Chef Leon Panetta bei seinem Besuch in Islamabad in der vergangenen Woche mit Militärs und Geheimdienstoffizieren gesprochen. US-Soldaten hatten Anfang Mai den Gebäudekomplex in Abbottabad gestürmt und Bin Laden getötet.

Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und Pakistan hatten sich wegen des Einsatzes, der von Islamabad als Verletzung der Souveränität Pakistans gesehen wird, weiter verschlechtert. Die südasiatische Atommacht kritisiert auch den Einsatz von US-Drohnen gegen Extremisten im Grenzgebiet zu Afghanistan. Die Region gilt als Rückzugsgebiet der Taliban und des Terrornetzwerks Al-Kaida.

CIA-Sprecherin Marie Harf sagte laut „New York Times“: „Wir haben eine starke Bindung an unsere pakistanischen Kollegen. Wir werden weiter im Kampf gegen Al-Kaida und andere terroristische Gruppen, die unser Land und ihres bedrohen, zusammenarbeiten.“