Die Diktatoren-Dämmerung im arabischen Frühling
Berlin. Die Massenbewegungen des „arabischen Frühlings“ brachten in mehreren Ländern Langzeit-Diktatoren zum Sturz oder ins Wanken. Ein Überblick:
Das Startsignal für Demonstrationen in Arabien war die „Jasmin-Revolution“ gegen Tunesiens Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali, die am 19. Dezember 2010 begann. Am 14. Januar floh Ben Ali nach 23 Jahren an der Macht ins saudische Exil.
Am 25. Januar demonstrierten erstmals Zehntausende im Land. Die Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo und in anderen Städten wuchsen immer weiter an. Am 11. Februar setzte sich Husni Mubarak nach 30 Jahren im Amt nach Scharm el Scheich ab, das Militär übernahm die Macht.
Im Polizeistaat des Präsidenten Baschar al-Assad gingen am 18. März erstmals Tausende auf die Straße und forderten Reformen. Der Diktator setzt die Armee gegen die Opposition ein. Nach einer UN-Schätzung starben bislang rund 1900 Menschen. Die Zukunft ist ungewiss.
Im Armenhaus der arabischen Halbinsel riefen Demonstranten im Januar eine Protestbewegung zum Sturz des seit 33 Jahren herrschenden Staatschefs Ali Abdullah Salih ins Leben. Salih erholt sich in Saudi-Arabien von den Folgen eines Attentats am 2. Juni. Er lehnte bisher einen Rücktritt ab. Am 17. August bildeten unterschiedliche Gruppen von Regimegegnern einen „Nationalrat“, der den Widerstand gegen Salih koordinieren soll. dpa