Flüchtlinge ertrinken vor Sizilien
Die Männer waren 15 Meter von der Küste entfernt.
Catania. Erneutes Flüchtlingsdrama vor sizilianischer Urlaubskulisse: Sechs ägyptische Migranten sind am Samstag bei Catania im Osten der Mittelmeerinsel ertrunken, weil sie nicht schwimmen konnten. Die Männer im Alter von 17 bis 27 Jahren hatten nach Angaben der Behörden vor der Küste das mit etwa 100 Migranten übervolle Fischerboot verlassen und das Ufer zu erreichen versucht — an einem der beliebtesten Strände Catanias.
Ihr Boot war nur 15 Meter von der rettenden Küste entfernt auf eine Sandbank aufgelaufen. Zwei Besatzungsmitglieder des Bootes wurden inzwischen als mögliche Kollaborateure von vermutlich drei entwischten Schleusern festgenommen. Das Boot könnte von einem größeren Schiff in der Nacht zur Küste geleitet worden sein.
Die Überlebenden gaben an, sie stammten aus Ägypten und Syrien. Das beliebte Strandbad wurde wegen des Dramas für das Wochenende geschlossen. „Mehr als eine Notwendigkeit ist das ein Akt, der von Herzen kommt“, sagte der Betreiber. Die Staatsanwaltschaft von Catania ermittelt und sucht die kriminellen Schleuser, die die Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien gebracht haben. dpa