Keine Todesstrafe für Ex-Black-Panther Abu-Jamal
Washington (dpa) - Nach 30-jährigem Justizstreit muss Ex-Black-Panther Mumia Abu-Jamal nicht mehr die Giftspritze fürchten.
Wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Philadelphia bekanntgab, will die Anklage nicht mehr länger die Todesstrafe wegen Polizistenmordes durchsetzen. Der heute 58-Jährige solle stattdessen lebenslang hinter Gitter bleiben.
Der Fall des Schwarzen-Aktivisten und Journalisten Abu-Jamal hatte international Schlagzeilen gemacht. Weltweit hatten Unterstützer gegen das Urteil gekämpft. Sie meinten, es hätten dabei rassistische Motive eine Rolle gespielt.
„Es ist Zeit, dass dieser Kampf ein Ende hat“, sagte der zuständige Staatsanwalt Seth Williams nach einer Mitteilung der Behörde. Allerdings habe er niemals Zweifel gehabt, dass Abu-Jamal am 9. Dezember 1981 tatsächlich einen Polizisten erschossen habe.
Abu-Jamal war 1982 zum Tode verurteilt worden. Nach jahrzehntelangem Tauziehen war die Strafe wegen formeller Fehler aufgehoben worden. Um die Todesstrafe durchzusetzen, hätte die Staatsanwaltschaft einen neuen Mini-Prozess zur Festsetzung des Strafmaßes abhalten müssen. Dann wäre es aber vermutlich zu neuen Berufungsverfahren gekommen.