Mutmaßlicher Wikileaks-„Maulwurf“ für geistig fit erklärt
Washington (dpa) - Der in den USA inhaftierte mutmaßliche Wikileaks-„Maulwurf“ Bradley Manning ist geistig fit genug, um vor ein Militärgericht gestellt zu werden. Zu diesem Schluss ist jetzt erwartungsgemäß ein Spezialistenteam des US-Militärs gekommen, wie Medien berichteten.
Es hatte den Geisteszustand des 23-jährigen Gefreiten monatelang untersucht. Die US-Regierung betrachtet Manning als einen Verräter. Der Geheimdienst-Analyst hatte während seiner Dienstzeit im Irak Zugang zu Hunderttausenden vertraulichen Dokumenten. Offiziell erhoben die Militärs zunächst lediglich Anklage wegen eines Videos, mit dem die Enthüllungsplattform Wikileaks weltweit Aufsehen erregt hatte, weil es einen tödlichen Hubschrauberangriff auf Zivilisten im Irak zeigt. Zudem wird Manning angelastet, sich 150 000 geheime Depeschen des US-Außenministeriums beschafft zu haben. Viele davon wurden mittlerweile auch von Wikileaks veröffentlicht.
Manning war vor kurzem von einem Militärgefängnis in Virginia in eine Haftanstalt in Kansas verlegt worden. Wann es zu einem Militärprozess gegen ihn kommt, ist nach den Medienberichten noch offen.