Behördenschlamperei: Daten von 25 Millionen Briten verloren

Namen, Bankdetails, Adressen und Sozialversicherungsnummern von fast der Hälfte der Bevölkerung sind weg - am Dienstag trat der Vorsitzende der Steuerbehörde, Paul Gray zurück.

London. In Großbritannien sind zwei CDs mit den Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern spurlos verschwunden. Schatzkanzler Alistair Darling betonte am Mittwoch, es bestehe kein Risiko, dass die CDs in „falsche Hände“ gefallen seien. Es gebe keine Anzeichen für einen kriminellen Hintergrund.

Die Datenträger beinhalten persönliche Informationen wie Namen, Bankdetails, Adressen und Sozialversicherungsnummern von fast der Hälfte der Bevölkerung. Sie waren bereits im Oktober verschwunden, als ein Angestellter der Steuerbehörde die CDs mit der Post versandte. Schatzkanzler Darling entschuldigte sich für die Panne.

Am Dienstag war der Vorsitzende der Steuerbehörde, Paul Gray, zurückgetreten. Banken riefen Kunden auf, ihre Kontostände genau zu prüfen. Die Opposition stellte Darlings Kompetenz in Frage: „Ist er der richtige Mann für den Job als Schatzkanzler?“, sagte Schattenkanzler George Osborne. Die Regierung habe in ihrer „obersten Pflicht versagt“, die Bürger zu schützen.

Darling, ein enger Freund von Premierminister Gordon Brown, steht bereits wegen der Krise der Hypothekenbank Northern Rock unter Druck. Medien sprachen von Darlings „Black Tuesday“ (Schwarzen Dienstag).