Boom: Immobilien - Standort Düsseldorf schlägt alle anderen deutschen Städte

Durch den starken regionalen Aufschwung sind die Umsätze mit Gewerbe-Immobilien geradezu explodiert.

Düsseldorf. Der Markt für Gewerbe-Immobilien startet im Ballungsraum Düsseldorf durch: Die Landeshauptstadt profitiert vom Ansturm der Investoren wie keine andere deutsche Großstadt.

Die Umsätze der Makler bei Vermietung und Verkauf sind im ersten Halbjahr 2010 geradezu explodiert. Berlin, Frankfurt, Hamburg und München sind geschlagen, allesamt Märkte mit weitaus größerem Büroflächenbestand.

Der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle meldet für die ersten sechs Monate des Jahres ein Vermietungsvolumen von rund 240000 Quadratmetern - bei einem Büroflächenbestand von acht Millionen Quadratmetern. Damit sei fast das gesamte Vorjahresergebnis erreicht und das beste Halbjahresergebnis seit 2000 erzielt worden. Die Immobilienmanager von BNP Paribas Real Estate sprechen beim Flächenumsatz sogar von einem Plus von knapp 114 Prozent.

Marcel Abel, Leiter des Düsseldorfer Büros von Jones Lang LaSalle, spricht von positiven Signalen aus der Wirtschaft und vom Arbeitsmarkt. "Dienstleister wie Handel, Anwälte, Versicherungen sowie Unternehmens- und Steuerberater blicken optimistisch ins die Zukunft und stellen wieder Leute ein."

Und jeder neue Mitarbeiter braucht Platz, durchschnittlich 20 Quadratmeter. "Da liegt ein Umzug nahe." Gefragt seien vor allem Spitzen-Immobilien.

Nach Beobachtung der Immobilien-Spezialisten investieren fast ausschließlich deutsche Anleger in Bürobauten. Pensionskassen, Versicherungen, Versorgungsträger und offene Immobilienfonds legen beträchtliche Summen bei Spitzenrenditen von 5,2 Prozent langfristig in "Beton-Geld" an.

Von der Anziehungskraft Düsseldorfs profitiert nach den Beobachtungen der Makler auch der Büromarkt im nahen Umland. "Ratingen, Erkrath, Hilden und Neuss betreiben eine gute Standortpolitik", lobt Abel, "und sie sind auch noch etwas preiswerter." In den bergischen Großstädten oder auch Krefeld seien eher Gewerbeparks für produzierende Unternehmen oder Transportfirmen gefragt.