Der Bumerang

Mohammed Bin Hammam (65) ist im Sommer 2011 aus dem Fußball-Weltverband Fifa ausgeschlossen worden. Auf Lebenszeit. Dafür sorgte seinerzeit die Ethikkommission der Fifa, nachdem der Unternehmer aus Katar, damals Boss der asiatischen Konföderation AFC, Fifa-Präsident Joseph Blatter beerben wollte — und dafür Wahlberechtigte bestochen haben soll.

Foto: Ahmad Yusni

Wenn die Fifa glaubte, sich damit die gröbsten Probleme aus ihrer ganz eigenen Welt verbannt zu haben, sieht sie sich jetzt getäuscht. Der Verbannte wird offenbar zum Bumerang: Der britischen Zeitung „Sunday Times“ liegen offenbar Beweise vor, dass Bin Hammam — damals noch im Fifa-Amt — 2009, ein Jahr vor der Entscheidung der WM-Vergabe, rund 3,7 Millionen Euro an Bestechungsgeldern gezahlt haben soll — damit die Fußball-WM 2022 an Katar vergeben wurde. Derzeit untersucht eine Fifa-Kommission unter Leitung des ehemaligen US-Staatsanwalts Michael Garcia die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe für 2022, der Abschlussbericht soll noch in diesem Jahr vorliegen. Das Organisationskomitee Katars spielt die Rolle Bi Hammams herunter. Ersatz stünde bereit: Australien, dereinst Katar unterlegen, denkt über eine neue Bewerbung für 2022 nach.