Der Saarländer

Peter Hartz war mal ein gefeierter Manager, ging im Kanzleramt ein und aus, gab der größten Arbeitsmarktreform Deutschlands seinen Namen und stürzte dann im öffentlichen Ansehen ab: Am Dienstag begeht er seinen 70. Geburtstag.

Bekannt wurde der Saarländer und Sohn eines Hüttenarbeiters 2002, als Kanzler Gerhard Schröder ihn an die Spitze einer Kommission setzte, um die später nach ihm benannten Hartz-Reformen zu erarbeiten. Hartz, wie Schröder SPD-Mitglied, war damals Arbeitsdirektor bei Volkswagen und hatte Konzepte zum Erhalt und Schaffen von Jobs entwickelt. Das Modell „5000 mal 5000“ ist legendär, über das 5000 Arbeitslose für 5000 Mark im Monat eingestellt wurden. Auch die Vier-Tage-Woche hat Hartz bei VW eingeführt.

2007 wurde er wegen Begünstigung von Betriebsratsmitgliedern zu einer Bewährungsstrafe und Zahlung einer halben Million Euro verurteilt. Da kannte die Öffentlichkeit das Ausmaß der Lustreisen in Begleitung von Liebesdamen, die VW den Betriebsräten gezahlt hatte. Peter Hartz hat sich danach zurückgezogen und arbeitet in seiner Stiftung „Saarländer helfen Saarländern“, die sich um Arbeitslose kümmert. ut