Die Wallfahrt und die Moderne

Hunderttausende werden in den kommenden Wochen aus aller Welt nach Trier pilgern, um sich ein Gewand anzuschauen, dessen Echtheit nicht einmal bewiesen ist. Das wirft bei vielen die Frage auf, wie zeitgemäß solche Wallfahrten eigentlich noch sind.

Ist das Ausstellen der Reliquie nicht vielmehr ein Beweis für die Rückwärtsgewandtheit der katholischen Kirche? Ein Relikt aus dem Mittelalter?

Wer so argumentiert, tut den Pilgern Unrecht. Der Glaube ist keine reine Privatangelegenheit. Er braucht Bekenntnis und Bestärkung — und er braucht daher Gemeinschaft. Und die wird hoffentlich nie unmodern.