Bierfreunde pilgern nach Dülken
Die zwölfte Bierbörse verzeichnete in diesem Jahr rund 1500 Besucher. Sie konnten um die 350 Sorten Bier kosten.
Viersen. „Hier kann man mal ein Getränk ausprobieren, das man sonst nicht bekommt.“ Sandra Terhoeven kommt jedes Jahr zur Dülkener Bierbörse. Auch diesmal sitzt die junge Frau mit ihrem Mann Thomas und dem befreundeten Pärchen Heike und Daniel Hilberts auf dem Alten Markt am Mittelalterstand und nippt an der Apfelschorle, während die anderen Drei aus Tonkrügen das Kirschbier genießen. „Ich bin schwanger, bekomme Zwillinge“, begründet die Krefelderin ihre Abstinenz. Was der guten Laune keinen Abbruch tut. Ihr Ehemann Thomas und Daniel Hilberts kennen sich aus der Schulzeit in Breyell. Obwohl die einen in Kaldenkirchen, die anderen in Krefeld leben, trifft man sich auf der Bierbörse. „Egal bei welchem Wetter, im Regen findet man unter den Schirmen Schutz“, sagt Daniel, während er seinen sieben Monate alten Sohn Justus im Kinderwagen schaukelt.
Der Samstag ist traditionell der Familientag bei der Bierbörse rund um St. Cornelius, auf der in zwölfter Auflage am 30 Ständen rund 350 Sorten ausgeschenkt werden. Freitags vorher, wenn die Börse eröffnet wird, geht man eher getrennt los: Frauengruppen am Augustiner-Stand, Männer probieren im Schatten der Kirche das polnische Bier Zywiec. Beispielsweise. Bürgermeisterin Sabine Anemüller zieht es zum Eröffnungs-Fassanstich zum Stand des Dölker Mühlenbier. Der obergärige Gerstensaft wird auf der Bierbörse erstmalig ausgeschenkt.
„Wir halten es für wichtig, dass ein Ort wie Dülken ein eigenes Bier hat“, sagt Torsten Grüters (43), der das Mühlenbier vertreibt. „Schmeckt gut, Kompliment“, bringt ein Dülkener sein Glas zurück und lässt sich gleich ein neues zapfen.
„Diese Vielfalt aus exotischen Bieren wie ,Tiger‘ aus Singapur und heimischen Produkten zeichnen die Bierbörse aus“, sagt der Veranstalter Andreas Born. Die Qualität schätzen die Besucher. Allein am Freitag strömten nach Angaben der Polizei 1500 Bierfreunde in die Dülkener City. Die Ankündigung von Ordnungsamt und Polizei, mehr Präsenz zu zeigen und insbesondere Wildpinkler auszuschließen, hat laut Andreas Born keinesfalls gestört. „Es ist nach meiner Wahrnehmung auch deutlich weniger Müll angefallen.“
Polizei und Stadt bestätigen diesen Eindruck. Die Stimmung sei „friedlich und ausgelassen“ gewesen. Lediglich am Freitag habe man acht Platzverweise aussprechen müssen. Die ständige Anwesenheit von acht Beamten des Ordnungsamtes habe zur Beruhigung der Situation beigetragen. „Positiv ist aus unserer Sicht auch, dass es bei der Bierbörse so gut wie keine volltrunkenen Jugendlichen gibt“, sagt Stadtsprecher Frank Schliffke über die Veranstaltung.