Flut: Helfer aus unserer Region lösen Erschöpfte ab

647 Feuerwehrleute aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf in den Flutgebieten.

Düsseldorf. 647 Feuerwehrleute aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf sind seit gestern im Raum Magdeburg im Einsatz gegen das Hochwasser. Auch Kräfte des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsorganisationen sind mittlerweile in den Flutgebieten angekommen.

Die meist freiwilligen Kräfte der Feuerwehr hatten nicht viel Zeit, ihren Einsatz zu planen. Am Samstagabend wurden sie per Telefon und Funkalarm zu den Sammelplätzen gerufen. Ausrüstung für fünf bis sieben Tage musste gepackt, die Fahrzeuge reiseklar gemacht und die Kräfte aus verschiedenen Städten zu Einheiten zusammengefasst werden.

Mitten in der Nacht setzten sich die Kolonnen von Feuerwehrfahrzeugen von ihren Sammelplätzen in Düsseldorf, Remscheid, Krefeld oder dem Kreis Viersen aus nach Osten in Bewegung.

Im Raum Magdeburg werden die Helfer Einsatzkräfte ablösen, die seit Tag 1 des Hochwassers gegen die Fluten kämpfen und dringend eine Pause brauchen. Die Aufgabe der Rheinländer: die Evakuierung gefährdeter Bereiche unterstützen und bei der Sicherung der Deiche helfen.

Nach Angaben des Ratinger Feuerwehrchefs René Schubert rechnen die Wehrleute bislang mit einer Einsatzdauer von fünf Tagen.

Es ist das erste Mal, dass alle fünf Bereitschaften des Regierungsbezirks Düsseldorf gesammelt zum Einsatz ausrücken. Beim großen Hochwasser im Jahr 2002 kamen die Feuerwehren der Region nicht zum Einsatz. Schon jetzt spricht der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) vom größten Feuerwehreinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik.

Insgesamt sind in den Flutgebieten bundesweit mehr als 75 000 Feuerwehrleute im Einsatz. Darunter sind mit den 647 aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf noch 3500 weitere Helfer aus Gebieten, die von der Flut nicht betroffen sind. „Das ist angesichts der kommunalen Struktur unserer Feuerwehren eine solide logistische Leistung“, sagt. DFV-Präsident Hans-Peter Kröger.

Dazu kommen zahllose Kräfte des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsorganisationen, mehr als 11 000 Soldaten der Bundeswehr und Streitkräfte Großbritanniens, der Niederlande und Frankreichs.