Forbes-Liste: Die Mächtigsten der Welt

Nur einer von etwa 100 Millionen Menschen erfüllt die Voraussetzungen, um in die Liste des US-Magazins zu kommen.

Washington. In schwindelerregendem Tempo stieg Barack Obama vom Kommunalpolitiker im US-Staat Illinois zur mächtigsten politischen Position im Lande auf.

Nach Ansicht der angesehenen Finanzzeitschrift "Forbes" reicht der Einfluss dieses amerikanischen Präsidenten aber noch deutlich weiter: Er stach knapp Chinas Staatschef Hu Jintao sowie den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin aus und wurde als Erster in der Geschichte des Magazins zum "mächtigsten Menschen der Welt" gekürt.

Als eine von nur drei Frauen auf der 67 Namen zählenden Liste belegte Bundeskanzlerin Angela Merkel immerhin den 15. Rang, deutlich vor ihrem britischen Amtskollegen Gordon Brown und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Eine Vorliebe für Ranglisten der Superlative hatte "Forbes" schon immer. So wurde Merkel bereits als "mächtigste Frau" auf dem Erdball anerkannt.

Viele Amerikaner reagierten verwundert darüber, dass eine europäische Regierungschefin nach Einschätzung einer heimischen Publikation mehr Hebel in der Hand hat als First Lady Michelle Obama oder Außenministerin Hillary Clinton. Obwohl einflussreiche und wohlhabende US-Bürger in der neuen Liste durchaus prominent vertreten sind, sind die ausgewählten Kandidaten keineswegs unumstritten.

Skeptikern hält Forbes entgegen, dass die Auswahl der weltweit Mächtigsten keineswegs dem Zufall überlassen war. Vielmehr habe man ein zweistufiges Kriterium angewandt und sich entsprechende Fragen gestellt: Kann der Kandidat das Leben vieler Menschen beeinflussen und gleichzeitig über die Verwendung und Verteilung enormer finanzieller Ressourcen entscheiden? Auf jeweils circa 100 Millionen Erdenbürger, so "Forbes", entfällt nur ein Mensch, der dem hohen Anspruch Genüge tut.

Folglich umfasst die Liste der Mächtigen keine runde Zahl, sondern exakt 67 Reiche und Mächtige. Vertreten sind neben Politikern und Konzernbossen auch Notenbanker wie US-Zentralbankchef Ben Bernanke (4. Platz), Internet Pioniere wie die Google Gründer Sergey Brin und Larry Page (5. Platz), Altpräsident Bill Clinton (31. Platz) und als einzige Entertainerin die afro-amerikanische TV-Ikone Oprah Winfrey.

Selbst Osama bin Laden findet seinen Namen auf der Forbes Liste. Demnach sind weltweit nur 36 Menschen mächtiger als der El-Kaida-Chef.