Genmais: Aigner prüft auch Gentechnik-kritische Studien
In der Entscheidung um ein Genmais-Verbot in Deutschland will Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auch Gentechnik-kritische Studien prüfen.
Berlin (dpa) - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will für die Entscheidung über ein Genmais-Verbot auch Gentechnik-kritische Studien prüfen. Einbezogen würden Untersuchungen des Bundesamts für Naturschutz, der Ökologischen Lebensmittelwirtschaft und des Julius-Kühn-Instituts, sagte eine Ministeriumssprecherin am Donnerstag in Berlin.
Auch ein Verbot in Luxemburg werde berücksichtigt. "Wir brauchen einen handfesten Grund, um den Anbau zu verbieten", sagte Agrarstaatssekretär Gert Lindemann der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag, 9.4.09. Sonst könne eine Klage drohen, denn der Mais ist offiziell zugelassen.
Aigner hatte zunächst angekündigt, sie wolle den Bericht des Gentechnik-Konzerns Monsanto über Umweltfolgen des Anbaus von Genmais MON 810 zur Grundlage der Entscheidung machen, die bis kommenden Mittwoch geplant ist.
In dem Bericht erklärt der Konzern, er sehe keinen Hinweis auf nachteilige Effekte im Zusammenhang mit dem Anbau von MON 810 in Deutschland. Damit wäre ein Verbot, das über eine Klausel im EU-Recht umgesetzt werden könnte, eher unwahrscheinlich.
In einigen EU-Staaten ist der Genmais-Anbau bereits nicht mehr erlaubt. Der genveränderte Mais soll vor einem Schädling geschützt sein. Bundesweit ist für dieses Jahr eine Anbaufläche von knapp 3600 Hektar geplant, vor allem in Ostdeutschland.