Grüner Strom ist auch nicht ganz sauber
Der Betrieb von Wind-, Solar- und Atomanlagen sorgt ebenfalls für den Ausstoß von CO2.
Düsseldorf. Wind-, Sonne- und Wasserkraft gelten als grüne Energieträger. Selbst die Kernkraft zählen die Befürworter dieser Energieerzeugung gern dazu. Begründung: Bei dieser Form der Stromproduktion entstünden keine Gase, die das Klima belasten. Ganz richtig ist diese Behauptung nicht.
Zwar wird bei der Energieerzeugung selbst kein Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen, aber bei der Produktion des notwendigen Materials, beim Transport der Baustoffe und beim Bau der Anlage selbst. So entstehen zum Beispiel beim Bau einer durchschnittlichen Zwei-Megawatt-Windkraftanlage gut 900 Tonnen CO2. "Aber die Anlage spart ein Vielfaches dieser Menge wieder ein", betont Claudia Grotz vom Bundesverband Windenergie. Schon nach vier bis sechs Monaten hat die Windkraftanlage so viel Strom erzeugt, dass die gleiche Menge CO2 bei einem konventionellen Kraftwerk eingespart werden konnte.
Beim Kernkraftwerk kommt neben dem Bau und späteren Rückbau des Kraftwerks noch der Uranabbau und die aufwändige Urananreicherung sowie die Abfallbehandlung und Wiederaufbereitung hinzu. Diesem deutlich höheren Energieaufwand und den daraus resultierenden Emissionen steht allerdings auch eine deutlich stärkere Energieerzeugung gegenüber.
Verschiedene renommierte Institutionen vom Öko-Institut bis zur Europäischen Kommission haben versucht zu errechnen, wieviel Gramm CO2 für die Produktion einer Kilowattstunde Strom bei den verschiedenen Energieträgern entstehen. Die Ergebnisse unterscheiden sich stark. Sicher ist: Braunkohle (850-1200 Gramm CO2/kwh), Steinkohle (750-1100), Erdöl (550-950) und Erdgas (400-650) sind deutlich klimaschädlicher als die erneuerbaren Energien.
Bei den Erneuerbaren steht die Solarenergie (Fotovoltaik) wegen der energieintensiven Produktion der Solarzellen mit 80 bis 200Gramm am schlechtesten da. Windkraft (10-38), Wasserkraft (4-36) und Kernenergie (5-33) liegen - je nach Studie - in etwa gleichauf.