Hamas droht Israel mit "schwersten Tagen"

Nach dem Bruch der Waffenruhe ist der Gaza-Krieg neu entbrannt. Ehefrau und Sohn von Terror-Drahtzieher Deif getötet.

Foto: dpa

Gaza. Alle Hoffnungen auf ein Ende des Gaza-Kriegs haben sich vorerst zerschlagen. Mit dem Angriff auf den einflussreichen Militärchef der im Gazastreifen herrschenden Hamas, Mohammed Deif, habe Israel „das Tor zur Hölle aufgestoßen“, warnte der militärische Hamas-Arm. Der jüdische Staat werde „einen hohen Preis“ für den Angriff auf Deifs Versteck in der Stadt Gaza zahlen, bei dem der kleine Sohn und die Ehefrau Deifs ums Leben kamen.

Alle Zeichen stehen jetzt wieder auf Sturm. Hamas-Sprecher Fausi Barhum drohte den Israelis am Mittwoch mit „den schwersten Tagen, die sie je erlebt haben“. Nach dem Scheitern der Vermittlungsbemühungen in Kairo am Dienstag feuerten militante Palästinenser wieder Dutzende Raketen auf Israel, die Luftwaffe bombardierte Ziele im Gazastreifen. Und wieder starben in dem Palästinensergebiet viele Menschen.

Nach eineinhalb Monaten Krieg erscheint die Lage vollkommen aussichtslos. In Israel wird angesichts der fortwährenden Raketenangriffe aus dem Palästinensergebiet auch die Kritik an dem rechtsorientierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lauter. Viele seiner Minister fordern ein noch härteres Vorgehen im Gazastreifen, bis zum Sturz der Hamas. Es gibt aber auch Stimmen, die vor den hohen Risiken einer solchen Aktion warnen.

Für die Menschen im Gazastreifen, die schon jetzt unter den verheerenden Zerstörungen leiden, ist die Fortsetzung des Kriegs eine Katastrophe. Doch auch für Israel sind die Kosten des Kriegs — militärisch, politisch, diplomatisch und wirtschaftlich — sehr hoch.