Grundwasseranstieg: Grüne und das Ende des Braunkohle-Tagebaus

Bis zum Jahr 2045 soll der Braunkohle-Abbau in NRW auslaufen. Die NRW-Grünen warnen vor Negativfolgen wie in Sachsen, falls der Grundwasserspiegel ansteigt.

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Düsseldorf (dpa) - Nach jahrzehntelangem Braunkohle-Abbau im rheinischen Revier könnte es mit dem Ende der Tagebaue laut NRW-Grünen zu einem gefährlichen Grundwasseranstieg kommen. In Sachsen habe der Wiederanstieg zu unerwarteten Schäden an Gebäuden sowie negativen Folgen für Bewohner und die Wasserqualität der Region geführt. Dies drohe auch NRW, sagten Fraktionschef Reiner Priggen und Grünen-Bergbauexpertin Gudrun Zentis am Mittwoch in Düsseldorf.

So stünde im sächsischen Neustadt an der Spree ein Neubaugebiet aus den 1990er Jahren komplett im Wasser, wenn das Gebiet nicht entwässert werde. Auch für NRW sei zu erwarten, dass das Grundwasser nach Tagebau-Ende höher ansteigt als vom Betreiber RWE behauptet.

In NRW gibt es drei Tagebaue - Garzweiler, Inden und Hambach. Durch das Abpumpen des Wassers aus der Grube senkt sich der Erdboden den Grünen zufolge dort um mehrere Meter. Nach dem Abbau wird das Grundwasser nicht mehr abgepumpt. Mit dem Ende der Tagebaue soll Inden 2030 mit Wasser gefüllt werden, Garzweiler II ab dem Jahr 2040 und Hambach ab 2045. Rund um diese Kunstseen müsse die Gefahr von gefährlichen Abrutschungen untersucht werden. In Sachsen sei es bereits zu unvorhersehbaren Unglücken gekommen.

Zentis sagte, die künftigen NRW-Seen würden noch deutlich größer als die in Sachsen und Bandenburg ausfallen. Da es in ganz Europa keine Erfahrung mit einem vergleichbaren Eingriff in die Natur gebe, sei eine wissenschaftliche Untersuchung erforderlich.

Priggen verlangte eine für jedermann einsehbare Kartei, in der die Absenkung des Bodens und die Grundwasserstände vor dem Abbau öffentlich gemacht werden sollten, um Risikogebiete auszuweisen. „Bauherren dürfen keine Illusionen gemacht werden, sondern es muss Auflagen geben, die das Risiko so gering wie möglich halten.“

Schon jetzt müsse der Blick auf die Wasserqualität gerichtet werden, betonten die Grünen. In Sachsen sei mit steigendem Grundwasser eine braue Eisenbrühe in die Spree geschwemmt worden. Teilweise sei das Grundwasser mit Aluminium in gelöster Form verseucht.