Hass auf Christen
Wir können die Anschläge in Nigeria unter der Rubrik „Terror“ abhaken und die Ursachen suchen in den vielen Problemen des Landes: Analphabetismus, Armut, Korruption. Doch das wäre zu kurz gedacht.
Die Bomben von Madalla sind nur ein Indiz dafür, dass Christen in vielen Teilen der Welt um ihr Leben fürchten müssen — in Ländern Afrikas und Asiens genauso wie im Mittleren Osten. Tendenz: steigend. Der islamistische Hass auf Christen ist kein Phänomen rein muslimisch geprägter Staaten. Nigeria nennt sich das größte gemischt christlich-muslimische Land der Welt. Gerade deshalb muss die Staatengemeinschaft genau hinschauen, wie es um den Schutz der Christen bestellt ist.
Für islamische Fundamentalisten ist Nigeria strategisch bedeutend, denn von dort aus können sie den ganzen afrikanischen Kontinent mit dem Rechtssystem Scharia überziehen. Will der Westen das verhindern, muss er Nigerias Regierung unterstützen. Ganz vorne sollte die Frage stehen, wie sich die Gruppe Boko Haram finanziert. Mit Geld aus Saudi-Arabien? Aus dem Iran? Das könnte ein erster Schritt zur Eindämmung des Terrors sein.