In Atommülllager Asse lagert auch eine halbe Tonne Arsen
Wolfenbüttel (dpa) - In dem maroden Atommülllager Asse in Niedersachsen befindet sich auch rund eine halbe Tonne hochgiftiges Arsen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Magazins "stern". Toxische Stoffe wie Arsen, Quecksilber und Blei seien grundsätzlich in dem ingelagerten radioaktiven Abfall enthalten, sagte BfS-Sprecher Florian Emrich.
Außerdem seien arsenhaltige Pflanzenschutzmittel in dem ehemaligen Bergwerk eingelagert worden. Nach dem "stern"-Bericht befinden sich tonnenweise Blei sowie hochgiftige Pflanzenschutzmittel aus Bayern in dem Atommülllager bei Wolfenbüttel.
Insgesamt lägen 497 Kilogramm Arsen in dem "Versuchsendlager", obwohl dies nur für schwach- und mittelaktive Nuklearabfälle bestimmt war, berichtet der "Stern".
Bei Kontakt mit dem Grundwasser können sie genauso zu einer Gefahr werden wie die vermutlich rund acht Kilogramm Plutonium, die dort deponiert sind.
Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz haben früher alle Kernkraftwerke der Bundesrepublik direkt oder indirekt Abfälle in das Atommülllager geliefert.
Das Bundesamt, seit Jahresbeginn Betreiber der Anlage, prüft zurzeit verschiedene Optionen zur Sanierung, weil das rund hundert Jahre alte Bergwerk durch einsickerndes Wasser und Gesteinslasten immer instabiler wird.
Möglicherweise müssen die eingelagerten und teils korrodierten 126.000 Müllfässer wieder an die Erdoberfläche geholt und zum Endlager Schacht Konrad transportiert werden. Nach ersten Abschätzungen könnte dies Jahrzehnte dauern und mehrere Milliarden Euro kosten.