Woolworth-Pleite: 11 000 Mitarbeiter bangen um Jobs
Die Billigkaufhauskette meldet Insolvenz an. Der Betrieb in den 311 Filialen geht vorerst weiter.
Frankfurt. Es ist eine der bislang größten Pleiten der aktuellen Krise: Die Billigkaufhauskette Woolworth in Deutschland hat Insolvenz angemeldet - und 11 000 Mitarbeiter bangen nun um ihre Arbeitsplätze.
Woolworth hat fast halb so viele Mitarbeiter wie Opel in Deutschland. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Ottmar Hermann bestellt - er ist auch der Verwalter des Cabrio-Spezialisten Karmann, der vergangene Woche Insolvenz angemeldet hatte.
Der Handel geht zunächst uneingeschränkt weiter. "Wir möchten in dieser außerordentlich schwierigen Situation alles versuchen, Arbeitsplätze zu sichern und möglichst viele Standorte zu erhalten", erklärte Hermann.
Dem Traditionsunternehmen drohe die Zahlungsunfähigkeit. Als Gründe nannte der Anwalt das schleppende Weihnachtsgeschäft, zunehmende Konkurrenz sowie einen starken Umsatzrückgang bei Discount-Warenhäusern.
Damit steht nach dem britischen Konzern Woolworth auch die DWW Woolworth Deutschland GmbH & Co. KG vor dem Aus.
Im November 1926 war Woolworth in Deutschland an den Start gegangen. Im Oktober 2007 übernahm der britische Finanzinvestor Argyll Partners das operative Geschäft. "Woolworth hat ab sofort einen neuen Eigentümer mit viel Erfahrung im Einzelhandelsgeschäft", hieß es damals.
Im Zuge einer Sanierung 2007/2008 waren etwa 1000 Stellen gestrichen und 800 Beschäftigte entlassen worden. Die Gebäude von 110 Filialen gingen an den Finanzinvestor Cerberus, auch der Rest soll gemietet sein. Für das laufende Geschäftsjahr (31. Oktober) hatte Woolworth 900 Millionen Euro Umsatz als Ziel genannt.
Die Kette hat 311 Filialen in Deutschland und zwölf Filialen in Österreich, Sitz der Hauptverwaltung ist Frankfurt. In unserer Region gibt es Häuser in Düsseldorf (drei), Hattingen, Heiligenhaus, Mönchengladbach, Remscheid, Schwalmtal, Solingen und Velbert.