In der Sackgasse

Ist es ein Zeichen von Schwäche, dass Barack Obama die Entscheidung über einen Militärschlag plötzlich dem Kongress überlässt? Oder ist es weise, sich um Rückendeckung für diesen umstrittenen Einsatz zu bemühen?

Die Antworten auf diese Fragen werden die Historiker in den Geschichtsbüchern geben. Schon jetzt aber ist sicher, dass der US-Präsident sich in eine Sackgasse manövriert hat.

Die kriegsmüden Amerikaner haben kein Interesse an einer Intervention. Folgt der Kongress dieser Stimmung und lehnt den Einsatz ab, ereilt Obama das gleiche Schicksal wie den britischen Premier — kaltgestellt vom Parlament. Bekommt er die Legitimation, hat er innenpolitisch zwar Ruhe. Außenpolitisch kann er sich aber nur auf Frankreich verlassen — und selbst das ist ein Wackelkandidat. Keine gute Voraussetzung für einen höchst risikoreichen Militärschlag. Verlierer dieses Dramas ist so oder so das syrische Volk. Denn einmal mehr zeigt sich: Die Staatengemeinschaft hat keine Strategie, um das Morden zu beenden.