Anführer der Sauerland-Gruppe verweigert Aussage
Berlin (dpa). Der Anführer der islamistischen Sauerland-Gruppe, Fritz Gelowicz, hat am Mittwoch vor dem Berliner Kammergericht die Aussage verweigert. In einem Terrorismus-Prozess gegen einen 21-Jährigen sollte er als Zeuge befragt werden.
Als Ehemann der früheren Mitangeklagten hat der 31 Jahre alte Student aber ein Schweigerecht. In dem Berliner Prozess sitzt seit November ein 21-Jähriger wegen Unterstützung terroristischer Vereinigungen im Ausland auf der Anklagebank. Gelowicz' Ehefrau wurde deswegen bereits im März zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Sie hat Revision eingelegt. Der 21-Jährige bereitet zurzeit mit seinen Anwälten eine Aussage vor. In dem streng bewachten Prozess sollte Gelowicz zu seinen Erkenntnissen über die Islamische Dschihad Union (IJU) befragt werden, die der Angeklagte und auch seine Frau mit Spenden unterstützt haben soll. Gelowicz wurde in Düsseldorf als Rädelsführer zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Er und seine Frau hatten sich in ihren jeweiligen Prozessen vom Terrorismus distanziert. Gelowicz hatte mit seiner Gruppe Anschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland geplant. Die IJU soll dabei Auftraggeber gewesen sein.