Amokläufer David S. verehrte Hitler Attentäter von München war Rechtsextremist und Rassist

Ermittler prüfen Attacke gegen Menschen mit Migrationshintergrund

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München. Der Todesschütze von München soll nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein Rassist mit rechtsextremistischem Weltbild gewesen sein. Wie die Zeitung am Mittwoch vorab unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, prüfen die Ermittler, ob David S. bei seiner Tat gezielt Menschen ausländischer Herkunft tötete. Der 18-jährige Deutsch-Iraner hatte am Freitag neun Menschen und dann sich selbst erschossen - alle Opfer hatten einen Migrationshintergrund.

Der Todesschütze habe es als „Auszeichnung“ verstanden, dass sein Geburtstag, der 20. April 1998, auf den Geburtstag von Adolf Hitler fiel, schrieb die „FAZ“. Die Aussagen über die Hitler-Begeisterung stammen demnach aus dem engsten Umfeld des jungen Manns. S. sei stolz darauf gewesen, als Iraner und als Deutscher „Arier“ zu sein. Türken und Araber habe er dagegen gehasst und ein „Höherwertigkeitsgefühl“ ihnen gegenüber gehegt.

Die Nationalsozialisten erklärten in ihrer Rassenideologie die Deutschen als Arier zu einer überlegenen Menschengruppe, ursprünglich bezeichnete der Begriff Angehörige eines der frühgeschichtlichen Völker mit indogermanischer Sprache in Indien und im Iran. Als weitere mögliche Erklärungen für die Bluttat gelten die psychischen Probleme des Schützen sowie ein etwaiger Racheakt wegen Mobbings durch Gleichaltrige.

Das bayerische Landeskriminalamt wollte die Informationen der „FAZ“ auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP weder bestätigen noch dementieren. „Spiegel Online“ zitierte unterdessen einen 17-Jährigen, der mit dem Todesschützen befreundet gewesen sei. Demnach soll S. einen „Riesenhass auf die meisten Ausländer“ entwickelt haben, weil ihn einige Jungen in der Schule „richtig zerpflückt“ hätten. So habe er seinen Freunden verboten, ihn weiter bei seinem Spitznamen Ali zu rufen. Er habe nicht als Muslim angesehen werden wollen. AFP