Polizeiliche Kriminalstatistik Bericht: 8,5 Prozent der Tatverdächtigen sind Zuwanderer
Berlin (dpa) - Im vergangenen Jahr waren 8,5 Prozent aller Straftat-Verdächtigen einem Medienbericht zufolge Zuwanderer. Das entspricht 167.268 Taten, wie die Zeitung „Die Welt“ unter Berufung auf die noch unveröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2017 berichtet.
Offiziell soll die Datensammlung am 8. Mai vorgestellt werden. Den Zahlen zufolge wurden Zuwanderer auch häufiger Opfer von Körperverletzungen.
Als Zuwanderer erfasst die PKS dem Bericht zufolge Asylbewerber, Geduldete, „unerlaubt Aufhältige“, subsidiär Geschützte (in der Regel Bürgerkriegsflüchtlinge) sowie die wenigen Kontingentflüchtlinge, die über internationale Hilfsprogramme in Deutschland Aufnahme fanden. Anders als in den Vorjahren werden nun auch anerkannte Flüchtlinge, wie etwa politisch Verfolgte, mitgezählt. Deshalb lässt sich die Statistik nur schwer mit der von 2016 vergleichen.
In einigen Kriminalitätsfeldern ist der Anteil der Zuwanderer demnach besonders hoch. Beim Taschendiebstahl stellen sie 31,4 Prozent aller Tatverdächtigen, bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung sind es 15,9 Prozent, bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung 15,2 Prozent und bei Raubdelikten 15,1 Prozent. Bei Wohnungseinbruchsdiebstählen machen Zuwanderer dem Bericht zufolge 10,7 Prozent aus.
Damit gäbe es mehr Verdachtsfälle gegen Zuwanderer als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht: Der als Zuwanderer definierte Personenkreis habe Ende 2017 nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung ausgemacht, schreibt „Die Welt“. Ausländerrechtliche Verstöße wie die illegale Einreise seien bei der Berechnung ausgeklammert.
Zu beachten ist allerdings auch, dass Zuwanderer im Durchschnitt jünger sind als die Vergleichsgruppen von Deutschen und Ausländern - und sie sind überwiegend Männer. Junge Männer geraten eher auf die schiefe Bahn als ältere Menschen. Manche werden zu Mehrfachtätern und beschäftigen jahrelang Polizei und Justiz. Der Kriminologe Christian Pfeiffer erklärte jüngst, auch die Anzeigebereitschaft sei statistisch erwiesen höher, wenn Ausländer als Täter vermutet würden.
Die meisten Tatverdächtigen sind laut „Welt“ Syrer, die auch die größte Gruppe unter den Zuwanderern bilden. Die PKS zählt jeden Verdächtigen nur einmal, egal wie viele Fälle ihm zugeordnet werden. Opfer von Straftaten werden hingegen mehrfach registriert, wenn sie mehrfach Opfer werden. Im vergangenen Jahr wurden dem Bericht zufolge rund eine Million Opfer von der Polizei erfasst. 46.057 von ihnen waren demnach Zuwanderer, eine Zunahme um 5,1 Prozent. Auffällig oft wurden sie Opfer von gefährlicher und schwerer Körperverletzung.