Berliner Notizen: Holzhacken, Fußball und der liebe Gott
Hagen Strauß berichtet, was in dieser Woche in der Hauptstadt los war.
MÄNNER Was sie besser können als Frauen? „Holzhacken.“ So am Donnerstagabend Kanzlerin Angela Merkel bei einer Veranstaltung der Zeitschrift „Brigitte“. Nun ist es so, dass die meisten Kerle nicht mehr das Beil schwingen, die Zeiten sind vorbei. Was macht einen Mann dann noch attraktiv? „Schöne Augen“, verriet Merkel.
Kann sie denn auch mal vergessen, dass sie Kanzlerin ist — nicht wegen der Männer, sondern einfach mal so?
Klar, meinte Merkel. „Wenn ich im Kochtopf rühre, sage ich ja nicht, die Kanzlerin rührt jetzt im Kochtopf.“
FUSSBALL Der BVB steht in Wembley im Champions League-Finale. So wie die Bayern. Das bringt die Politik in die Bredouille — hinfahren oder nicht? Und wenn ja, zu wem soll man halten? Vor allem die Kanzlerin dürfte im Wahlkampf keine Fan-Seite verprellen wollen. Einfacher hat es da Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Foto). Ganz die Landesmutter meinte sie am Freitag: „Ich würde mich freuen, wenn der Pokal nach NRW käme.“ Dortmund habe den Sieg verdient. Ihr Amtskollege Horst Seehofer aus Bayern dürfte das anders sehen. Aber der hat im Moment andere Sorgen.
WOHNZIMMER Die CDU mag es gemütlich. Im Konrad-Adenauer-Haus wurde jetzt das „Lagezentrum“ zum Wohnzimmer umdekoriert — mit Bildern und Stühlen aus allen Regionen des Landes, mit orangenen Lampen, mit einem heimeligen Schrank. Der Raum würde in ein schwedisches Möbelhaus passen. Aber egal. In den nächsten Wochen bis zur Wahl, verriet CDU-General Hermann Gröhe (Foto) seine Taktik, werde sich jeder in der Parteizentrale täglich fragen: „Was tu ich heute, um einem Kandidaten das Leben leichter zu machen?“ Gute Idee. Aber hier noch ein Tipp: Fragen allein reicht nicht. . .
BUNDESTAGSWAHL Am Ende bestimmt nur einer den Ausgang der Bundestagswahl — der liebe Gott! Und weil Kirchentag ist, wurde die Grüne Katrin Göring-Eckhardt (Foto) danach gefragt. Ihre Antwort fiel glaubenstechnisch korrekt aus: „Ich bin nicht sicher, ob der liebe Gott für Wahlausgänge zuständig ist.“
Sicher sind sich die Grünen auch nicht mehr, ob ihre Steuerpläne im Wahlkampf noch zünden. Vielleicht entscheidet das ja der liebe Gott.