Berliner Notizen: Sparsam, hemmungslos und modisch
Berlin. Sparfuchs Seit Christian Schmidt (CSU) das Bundeslandwirtschaftsministerium übernommen hat, weht dort ein anderer Wind. Der gelernte Verteidigungspolitiker, so wird erzählt, führt sein Ressort straff und mit klaren Ansagen.
Anders als seine Vorgänger. Und der Mittelfranke scheint ein Sparfuchs zu sein: Schmidt überrascht seinen Leitungsstab ganz gerne damit, dass er sich im Internet selber Flüge raussucht, die vom Sekretariat oder den Mitarbeitern gar nicht gefunden worden sind. Und die sollen dann durchaus um einiges günstiger sein. Typisch Mittelfranke?
Abkürzung Ursula von der Leyen (CDU) hat keine „Hemmungen“, auch mal nachzuhaken: Dann frage sie halt, meinte die Verteidigungsministerin jetzt, was diese oder jene Abkürzung beim Bund bedeuten würden. Sie, die IBuK, die Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt, hatte schon als Familienministerin erkannt, worauf es ankommt: „Die Jungen rennen schneller — aber die Alten kennen die Abkürzungen.“ Da ging es allerdings um wertvolle Berufserfahrung und nicht um Buchstabenkombinationen. Doch jetzt erhält der Satz eine ganz neue Bedeutung.
Augenschmaus Alexander Dobrindt (CSU) sorgt mit seinen modischen Ausflügen regelmäßig für Erstaunen in Berlin. Mal sind es goldene Schuhe, mit denen er glänzt, mal hautenge Maßanzüge oder besonders kantige Brillen. Die Staatssekretärin des Verkehrministers, Dorothee Bär, schwärmte kürzlich, ihr Chef sei ein „Augenschmaus“. Der Konter von Dobrindts Gegnern kam prompt: „Unten hui, oben pfui.“
Geheimdienst Chinas Ministerpräsident Li Keqiang verblüffte vergangene Woche in Peking seinen Gast Sigmar Gabriel: Der habe ja an der Universität Göttingen studiert, wo er auch schon gewesen sei. Gabriel frotzelte: „Sie haben offenbar einen guten Geheimdienst.“