BUND: strengere Regeln für Antibiotika in der Tierzucht
Berlin (dpa) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert für die Massentierhaltung ein Verbot wichtiger Antibiotika, die auch Menschen bekommen. Über Fleisch können auch Menschen Keime aufnehmen, die gegen Antibiotika unempfindlich sind.
Für das Verbot sprächen sich auch 83 Prozent der Bundesbürger aus, teilte der BUND am Mittwoch nach einer Umfrage im eigenen Auftrag mit. Keine Bedenken haben demnach 11 Prozent.
Befragt wurden 1000 Menschen vom Institut Forsa. Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger forderte, Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) müsse ein Minderungsziel für den Arznei-Einsatz in der Tiermast setzen. Nötig sei eine Halbierung bis 2015. Die Bedingungen der Tiere müssten verbessert werden. Zudem dürfe die industrielle Haltung nicht mehr subventioniert werden.
Antibiotika dürfen nur zur Behandlung kranker Tiere eingesetzt werden. Studien haben aber einen großflächigen Einsatz vor allem bei Geflügel ergeben. Das kann dazu führen, dass die Arznei bei Krankheiten nicht mehr wirkt. Aigner hat mehrere Gesetzesänderungen zur Antibiotika-Eindämmung angekündigt.