Bund und Länder bei Kinderbetreuung weiter gefordert
Osnabrück (dpa) - Deutschlands Kommunen fordern von Bund und Ländern weitere finanzielle Hilfen für den Ausbau der Kinderbetreuung. „Die Nachfrage der Eltern nach Betreuung für ihre Kinder unter drei Jahren wächst nach wie vor, gerade in größeren Städten.
Deshalb bleiben nicht nur die Kommunen, sondern auch Bund und Länder gefordert“, sagte Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Die Ankündigung der großen Koalition von CDU/CSU und SPD, weitere Finanzmittel bereitzustellen, sei eine gute Grundlage. „Wichtig ist dabei, dass das Geld vollständig vor Ort ankommt, damit tatsächlich die Qualität der Bildungsarbeit verbessert werden kann.“
Neben den wachsenden Ausgaben für die Kinderbetreuung belasteten die Kommunen auch Hilfen zur Erziehung, so Articus weiter. Darauf entfielen rund ein Viertel der jährlichen Bruttoausgaben der Kinder- und Jugendhilfe - etwa acht Milliarden Euro jährlich. Insbesondere der Kinderschutz spiele eine zentrale Rolle bei den Jugendämtern: Im Jahr 2012 wurden nach seinen Angaben 40 200 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. „Das sind 43 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor im Jahr 2007.“