Bundeswehr übernahm Kommando bei Anti-Piraten-Einsatz
Berlin (dpa) - Die Bundeswehr hat erstmals die Führung beim Anti-Piraten-Einsatz Atalanta übernommen. Auftrag der EU-geführten Operation ist vor allem der Schutz von Schiffen des Welternährungsprogramms am Horn von Afrika.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wird die Fregatte „Bayern“ zeitgleich Flaggschiff der Mission. Anfang September werde die Fregatte „Köln“ die Operation verstärken.
Flottillenadmiral Thomas Jugel, der für vier Monate die Mission leitet, sagte im Sender MDR Info, bislang seien schon mehr als 100 gefasste Piraten den Strafverfolgungsbehörden übergeben worden. Ein völliges Ausschalten der Piraterie sei aber mit den „sehr begrenzten“ Mitteln nicht möglich. Es gehe vor allem darum, die humanitären Hilfslieferungen nach Somalia zu beschützen.
Nach Angaben Jugels stehen alle Mittel zur Verfügung, um Piraten abzuschrecken und Angriffe zu verhindern. Private Sicherheitsdienste könnten dabei immer nur punktuell helfen.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2008 auf Grundlage eines Bundestagsmandats mit Schiffen und Seeaufklärern an der ersten EU-Mission auf See. Derzeit sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums 268 deutsche Soldaten im Einsatz. Zuletzt hatte Portugal die Leitung.