Bundesweite Razzien gegen Steuersünder
Die Fahnder schlagen bundesweit zu. Es geht um eine Milliardensumme und massiven Betrug.
Düsseldorf. Es geht um Milliarden: Deutsche Steuerfahnder haben in bundesweit angeordneten Durchsuchungen Kunden der schweizerischen Bank Credit Suisse überprüft. Sie stehen im Verdacht, mit fingierten steuerfreien Versicherungen auf Bermuda den deutschen Fiskus betrogen zu haben.
Der Schaden soll bei mindestens zwei Milliarden Euro liegen. Die Fallzahl liegt deutlich niedriger als zunächst angenommen: Nach Informationen unserer Zeitung geht es um rund 2000 Fälle.
Federführend bei den Ermittlungen ist die Steuerfahndung in Wuppertal. In Einzelfällen geht es um Verträge über zwölf Millionen Euro. Der Trick: Das Geld wurde angeblich in steuerfreien Versicherungen angelegt, tatsächlich waren es normal geführte Anlagekonten. Kenner nennen sie Bermuda-Produkte.
Die Fahnder kamen den Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen Credit-Suisse-Kunden nach dem Erwerb einer CD mit Daten von Steuersündern auf die Spur. Die Schweiz hält den Erwerb von Bankdaten für illegal und ermittelt gegen NRW-Fahnder. Die aktuellen Hinweise seien aber in Deutschland bei der Durchsuchung bei einem Bankmitarbeiter aufgetaucht, heißt es aus Ermittlerkreisen.
Ein Sprecher der Credit Suisse bestätigte am Mittwoch, dass es Ermittlungen gegen Kunden gebe. Man habe im Zweifelsfall zur Selbstanzeige geraten. Ausdrücklich wurde betont, die Kunden hätten beim Erwerb der Produkte per Unterschrift quittiert, selbst für Steuerehrlichkeit zu sorgen.