De Jager neuer Spitzenkandidat der Nord-CDU
Lübeck (dpa) - Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die CDU ihren Landesvorsitzenden Jost de Jager zum Spitzenkandidaten bestimmt. Der 46 Jahre alte Wirtschaftsminister bekam auf einem Parteitag in Lübeck am Freitagabend 273 von 302 abgegebenen Stimmen und damit 90,4 Prozent.
Es gab 25 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen. Das Ergebnis fiel damit etwas schlechter aus als bei de Jagers Wahl zum Landesvorsitzenden Ende September. Damals holte er gut 93 Prozent. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Ich will Ministerpräsident dieses Landes werden“, betonte de Jager.
Ursprünglich wollte die CDU mit Christian von Boetticher in die Landtagswahl am 6. Mai gehen, doch im August stürzte der damalige Landes- und Fraktionsvorsitzende über eine frühere Beziehung zu einer 16-Jährigen. Der aktuelle Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (64), der einer schwarz-gelben Regierung vorsteht, tritt zur Wahl nicht wieder an.
Nach der jüngsten Umfrage lag die CDU mit 30 Prozent hinter der SPD (34). „Wir wissen, dass wir kämpfen müssen“, sagte de Jager. „Wir wollen die mit Abstand stärkste Partei in Schleswig-Holstein werden.“
Härtester Rivale de Jagers bei der Landtagswahl wird Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig (48) sein, der für die SPD als Spitzenkandidat ins Rennen gehen soll. Die SPD will mit den Grünen ein Regierungsbündnis schmieden. Auch im persönlichen Vergleich rangierte de Jager in der letzten Umfrage klar hinter Albig.