Deutsche Führungskräfte unzufrieden mit Regierung

Berlin (dpa) - Die Mehrheit der deutschen Topmanager und führenden Politiker ist unzufrieden mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition. Das ergab eine Umfrage des Allensbach-Instituts für das Wirtschaftsmagazin „Capital“.

Demnach bescheinigten 77 Prozent Schwarz-Gelb keine gute Arbeit. Zudem hält mehr als jeder zweite Befragte Kanzlerin Angela Merkel für eine schwache Regierungschefin (58 Prozent). Befragt wurden Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Vor allem durch die Kehrtwende in der Energiepolitik habe die Glaubwürdigkeit der Regierung gelitten, hieß es. Mehr als die Hälfte der führenden Wirtschaftsbosse (60 Prozent) lehnt den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie ab. Etwa zwei Drittel aller Befragten erklärten, dass sich ihre Haltung durch die japanische Atomkatastrophe nicht geändert habe.

Auch die Probleme des Euro bereiten den deutschen Spitzenentscheidern Sorge (64 Prozent). Als Grund für die Krise nannten mehr als zwei Drittel, dass sich die EU zu schnell erweitert und vertieft habe. Den Austritt von hochverschuldeten Mitgliedern aus der Euro-Zone wie etwa Griechenland lehnt die Mehrheit der Befragten aber ab. Nur 32 Prozent halten das für den richtigen Weg.

Die Umfrage wird seit mehr als 20 Jahren durchgeführt. Unter den 519 Befragten sind mehrere Vorstände großer Konzerne sowie Ministerpräsidenten und Minister.