dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Bombenanschlag in Ansbach - Ermittler: Islamistischer Terror möglich

Ansbach (dpa) - Nach dem Bombenanschlag im fränkischen Ansbach untersuchen die Ermittler, ob es die Tat eines islamistischen Terroristen gewesen ist. Der mutmaßliche Täter sei ein 27-jähriger Flüchtling aus Syrien gewesen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in Ansbach. Die Polizei wollte nicht ausschließen, dass sich der psychisch labile Mann radikalisiert hatte. Bei der Explosion vor dem Eingang zu einem Musikfestival mit 2500 Besuchern wurden bis 12 Menschen verletzt, drei davon schwer. Der Attentäter wurde getötet. Der 27-Jährige habe den Sprengsatz in einem Rucksack gehabt, hieß es.

Freund des Amokläufers von München als Mitwisser festgenommen

München (dpa) - Die Polizei hat einen Freund des Amokläufers von München als mutmaßlichen Mitwisser festgenommen. Es bestehe die Möglichkeit, dass der 16-Jährige gewusst haben könnte, dass am Freitagabend ein Amoklauf geplant war, teilte ein Polizeisprecher mit. Der 16-Jährige hatte sich bereits am Freitag unmittelbar nach dem Amoklauf mit neun Todesopfern bei der Polizei gemeldet, weil er den Täter kannte, der sich am Ende selbst erschoss. Die Ermittlungen hätten am Sonntag jedoch Widersprüche in seinen Aussagen aufgedeckt. Die Polizei warnte vor weiteren Nachahmungstaten.

Kardinal Marx ruft nach Amoklauf zu größerer Aufmerksamkeit auf

München (dpa) - Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat nach dem Amoklauf zu mehr Achtsamkeit aufgerufen. „Der Schock sitzt tief über eine solche grausame Tat, die uns völlig unverständlich erscheint“, sagte Marx im Münchner Liebfrauendom. Auch der Täter gehöre ins Blickfeld: „Er hat sich getötet. Schockierend, für uns unverständlich. Und doch sind es Menschen, Brüder und Schwestern, Abbilder Gottes.“ In dem gut besuchten Gottesdienst gedachte Marx der Toten und Verletzten und dankte Polizei und Helfern.

1500 Münchner zum stillen Gedenken am Tatort
Foto - aktuell

München (dpa) - Nach dem Amoklauf von München haben sich mehr als 1500 Menschen zum stillen Gedenken an die Opfer am Tatort versammelt. Zwischen dem Olympia-Einkaufszentrum und dem McDonald's-Restaurant, wo der Täter vorgestern neun Menschen erschossen hatte, legten am Abend viele Bürger Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Viele weinten oder hielten sich in den Armen, einige beteten. Unter den Trauernden waren viele Familien mit Kindern. Die meisten Opfer waren Jugendliche. Zu der Mahnwache war über Facebook eingeladen worden.

Parteichefin der US-Demokraten kündigt Rücktritt an

Philadelphia (dpa) - Kurz vor Beginn des Parteitages der US-Demokraten hat Parteichefin Debbie Wasserman Schultz offenbar nach massivem Druck ihren Rücktritt angekündigt. Anlass ist die Veröffentlichung von gehackten E-Mails, die darauf hindeuten, dass der Parteivorstand im Vorwahlrennen Hillary Clinton von vornherein den Vorzug gab. Ihr schließlich unterlegener Rivale Bernie Sanders hatte wiederholt beklagt, dass die interne Wahlprozedur zugunsten von Bewerbern aus dem Establishment manipuliert sei. Die gehackten E-Mails hatte die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht.