dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Terroristen nehmen Geiseln: 20 Ausländer sterben in Gemetzel

Dhaka (dpa) - Insgesamt 28 Menschen sind bei einer Geiselnahme in Bangladesch nach Militärangaben ums Leben gekommen. Unter den Toten sind 20 ausländische Gäste eines Restaurants, das mutmaßlich islamistische Terroristen am Freitagabend überfallen hatten. Nach einer stundenlangen Belagerung stürmten Sicherheitskräfte am Samstagmorgen (Ortszeit) den Tatort und erschossen sechs der sieben Geiselnehmer, wie ein Militärsprecher am Samstag mitteilte. Auch zwei Polizisten starben. Ein Geiselnehmer wurde festgenommen.

Österreich rätselt über Ausgang der Neuwahlen

Wien (dpa) - Nach Annullierung der Präsidentenwahl in Österreich erscheint der Ausgang der neuen Stichwahl völlig ungewiss. Meinungsforscher und Polit-Experten zeigten sich am Samstag uneinig, ob der von den Grünen unterstützte Sieger der annullierten Wahl, Alexander Van der Bellen, oder der Kandidat der rechten FPÖ, Norbert Hofer, die besseren Karten habe. „Seriöserweise können wir das jetzt überhaupt nicht einschätzen“, sagte Meinungsforscher Peter Hajek. Es gebe keine Erfahrungswerte. Repräsentative Umfragen gab es am Samstag noch nicht, beide Lager begannen bereits wieder ihren Wahlkampf.

Kein klarer Sieger bei Parlamentswahl in Australien

Canberra (dpa) - Die Parlamentswahlen in Australien sind zunächst ohne klaren Sieger geblieben. Die konservative Regierungskoalition verlor am Samstag überraschend viele Sitze, die linke Labor-Opposition legte zu. Zunächst reichte es aber keiner Seite zum Sieg. Ein Endergebnis lässt womöglich noch Tage auf sich warten. So könnte es bis Dienstag dauern, bis die Briefwahlstimmen ausgezählt sind, wie Regierungschef Malcolm Turnbull nach einem Gespräch mit Vertretern der Wahlkommission sagte. Die Koalition kam nach jüngsten Hochrechnungen auf 72 Sitze, Labor auf 66.

Zehntausende demonstrieren gegen Brexit - Queen: Ruhe bewahren

London/Edinburgh (dpa) - Zehntausende Demonstranten haben in London gegen das britische Brexit-Votum protestiert. Sie trugen bei ihrem Marsch durch die Innenstadt am Samstag Europaflaggen mit sich. Der Sender BBC sprach von schätzungsweise 40 000 Teilnehmern. Die Veranstalter fordern unter anderem, das britische Parlament solle das Votum des EU-Referendums aus der vergangenen Woche aufheben. Ohne das Thema Brexit beim Namen zu nennen, betonte die Queen bei der feierlichen Eröffnung des neugewählten schottischen Parlaments in Edinburgh die Notwendigkeit, „ruhig und gefasst zu bleiben“.

Koalitionsspitzen fordern bessere EU-Politik nach Brexit-Votum

Berlin (dpa) - Die Koalitionsspitzen in Deutschland plädieren nach dem Brexit-Referendum für Veränderungen in der Europäischen Union. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast eine bessere EU-Politik. Die 27 verbleibenden Staats- und Regierungschefs hätten „drei Bereiche identifiziert, in denen wir effektiver und besser werden müssen“, sagte Merkel. Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte bei einer Konferenz der Sozialdemokraten in Berlin: „Wir müssen Europa besser machen.“

Belgische Atomaufsicht rügt Reaktor-Probleme in Tihange

Brüssel (dpa) - Die belgische Atomaufsicht AFCN hat zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Sicherheitsprobleme am Meiler-Standort Tihange bemängelt. Grund sind zwei Vorfälle beim Reaktor 3 im Mai, wie die Zeitung „De Morgen“ am Samstag berichtete. Beide seien auf Nachlässigkeit des Personals zurückzuführen. Die Atomaufsicht hat eine Verwarnung ausgesprochen, wie der Betreiber Engie Electrabel der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Beide Vorfälle werden dem Bericht zufolge als „Störung“ eingestuft. Sie sind damit am unteren Ende der internationalen Bewertungsskala für Vorfälle in Atomkraftwerken angesiedelt - Stufe 1 auf einer Skala von 0 bis 7.