dpa-Nachrichtenüberblick Politik
Schäuble für späteren Rentenbeginn
Berlin (dpa) - Finanzminister Wolfgang Schäuble hat sich angesichts der Alterung der Gesellschaft für einen späteren Rentenbeginn in Deutschland ausgesprochen. Lebensarbeitszeit und Lebenserwartung sollten in einem fast automatischen Zusammenhang in der Rentenformel stehen, sagte Schäuble. Die Altersgrenze sollte auch stärker flexibilisiert werden. Deutschland müsse sich auf die demografische Entwicklung vorbereiten, um die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren. Das größte Problem werde das Gesundheitssystem sein.
Randale bei Protesten gegen rechten Aufmarsch in Jena
Jena (dpa) - Bei einem Aufmarsch des fremdenfeindlichen Pegida-Ablegers Thügida in Jena ist es zu Ausschreitungen gekommen. 15 Polizisten seien am Abend unter anderem durch Steinwürfe verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ob auch Demonstranten verletzt wurden, steht noch nicht fest. Gegendemonstranten warfen unzählige Flaschen und Steine auf die rund 200 Teilnehmer von Thügida. Mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt, darunter auch mindestens drei Einsatzwagen der Polizei.
Organisationen bestätigen Flüchtlingstragödie im Mittelmeer
Rom (dpa) - Bei einer der schlimmsten Flüchtlingstragödien der vergangenen Jahre sind im Mittelmeer möglicherweise bis zu 500 Menschen ertrunken. Die das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration bestätigten unter Berufung auf Augenzeugen seit Tagen kursierende Berichte, wonach zwischen Libyen und Italien ein Schiff mit Hunderten Migranten untergegangen sei. Beide Hilfsorganisationen hatten in der griechischen Stadt Kalamata mit 41 Überlebenden gesprochen.
Nächste Runde im Rechtsstreit Kohl gegen Ghostwriter
Köln (dpa) - Im Rechtsstreit von Altkanzler Helmut Kohl mit seinem ehemaligen Ghostwriter Heribert Schwan wird heute eine neue Zwischenentscheidung erwartet. Das Landgericht Köln legt fest, ob 116 Zitate aus Schwans Buch „Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle“ verboten bleiben. Außerdem verlangt Kohl die Herausgabe aller Kopien von Mitschnitten seiner Gespräche mit Schwan. Auch dazu will das Gericht einen Beschluss verkünden. Über Kohls Schmerzensgeld-Forderung von fünf Millionen Euro entscheidet das Gericht dagegen noch nicht.
Geldwäsche in Deutschland laut Studie bei über 100 Milliarden
Berlin (dpa) - In Deutschland bleiben laut einer Studie vor allem Geldwäschegeschäfte außerhalb des Finanzsektors unentdeckt - und damit ein Großteil aller illegalen Deals. Das „Dunkelfeld“, zum Beispiel bei Immobiliengeschäften, im Autohandel oder auf den Kunstmarkt, ist demnach auf bis zu 28 000 Verdachtsfälle jährlich zu schätzen. geht aus dem Monatsbericht des Finanzministeriums hervor. Insgesamt dürfte sich das Volumen - einschließlich Gastronomie und Glücksspiel - bei mehr als 100 Milliarden Euro im Jahr bewegen.
Erstmals Porträt von schwarzer Frau auf US-Dollar-Note
Washington (dpa) - Erstmals in der Geschichte der USA soll das Porträt einer schwarzen Frau einen Geldschein zieren. Die Sklavin und Fluchthelferin Harriet Tubman wird auf der 20-Dollar-Note zu sehen sein, wie das Finanzministerium in Washington mitteilte. Das Leben von Harriet Tubman sei eine der großen amerikanischen Geschichten, sagte Finanzminister Jacob J. Lew. Tubman wurde auf einer Plantage in Maryland geboren und verhalf ab 1850 als Untergrundkämpferin unzähligen anderen Sklaven zur Freiheit. Sie starb 1913.