dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Jagd nach Terrorverdächtigen geht weiter

Brüssel (dpa) - Nach den Selbstmordanschlägen von Brüssel fahnden die Behörden weiter nach Komplizen und Hintermännern. Zuletzt wurden in Belgien, Frankreich und Deutschland fast ein Dutzend Verdächtige festgenommen. Noch flüchtig ist zum Beispiel der dritte Mann mit heller Jacke und Hut, der auf Bildern einer Flughafen-Überwachungskamera mit den beiden mutmaßlichen Selbstmordattentätern zu sehen ist. Außerdem könnte auch der Attentäter in der Metro-Station Maelbeek einen Komplizen gehabt haben.

Maas schließt Terroranschläge in Deutschland nicht aus

Berlin (dpa) - Bundesjustizmister Heiko Maas hält nach den Attacken von Brüssel neue Terroranschläge auch in Deutschland für möglich. Man dürfe sich nicht darauf verlassen, dass der internationale Terrorismus eine Dauerschleife um Deutschland herum ziehe. Das sagte Maas der „Saarbrücker Zeitung“. Die Bundesrepublik sei seit längerer Zeit ein potenzielles Anschlagsziel. Aber die Sicherheitsbehörden würden alles tun, was in ihrer Macht stehe, um solche Anschläge zu verhindern und die Menschen in Deutschland so gut wie möglich zu schützen. Den Deutschen riet Maas, nicht in Panik zu verfallen.

USA töten IS-Vize - Terrormiliz in Syrien und im Irak unter Druck

Washington (dpa) - Die USA haben der Terrormiliz Islamischer Staat einen schweren Schlag versetzt und die Nummer zwei der Extremisten getötet. Bei der Operation seien mehrere Anführer des IS ums Leben gekommen, sagte US-Verteidigungsminister Ashton Carter in Washington. Er gehe davon aus, dass darunter auch der IS-Vize und -Finanzminister Abdul Rahman Mustafa al-Kaduli gewesen sei. Zugleich geriet die Terrormiliz in Syrien und im Nachbarland Irak militärisch massiv unter Druck. Die syrische Armee steht kurz vor der Rückeroberung Palmyras aus den Händen der Extremisten. Bereits zuvor hatten irakische und kurdische Einheiten die erste Phase einer Offensive begonnen, mit der sie die IS-Hochburg Mossul im Nordirak befreien wollen.

Via Crucis am Kolosseum - Papst verurteilt Gewalt

Rom (dpa) - Papst Franziskus hat beim Kreuzweg in Rom jede Form von Extremismus, blutige Terrorakte und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden von Flüchtlingen angeprangert. Das Kirchenoberhaupt verfolgte am Abend zusammen mit Zehntausenden Gläubigen die stimmungsvolle Prozession am Kolosseum, mit der an die Leidensstationen Jesu erinnert wird. Wenige Tage nach dem blutigen Terror von Brüssel war das Gebiet um das antike Amphitheater weiträumig abgesperrt worden, italienische Anti-Terror-Einheiten waren mit Spürhunden im Einsatz.

Ukraine verhängt im Justizfall Sawtschenko Sanktionen gegen Russen

Kiew (dpa) - Nach dem umstrittenen Urteil eines russischen Gerichts gegen die ukrainische Soldatin Nadeschda Sawtschenko hat die Führung in Kiew Sanktionen gegen Beteiligte des Mordprozesses verhängt. Das teilte Präsident Petro Poroschenko mit. Die Sanktionsliste soll sich auch auf Personen erstrecken, die an der Verurteilung anderer in Russland gefangener Ukrainer beteiligt sind. Wer auf der Liste steht und welche Maßnahmen ergriffen werden, teilte Poroschenko nicht mit. Sawtschenko war in einem international kritisierten Mordprozess von einem russischen Gericht zu 22 Jahren Lagerhaft verurteilt worden.

Ostermärsche gegen Atom und Waffenexporte gehen weiter

Berlin (dpa) - Friedensinitiativen, Gewerkschaften und Parteien setzen heute ihre bundesweiten Ostermärsche fort. Demonstrationen gegen Waffenexporte, Atomwaffen oder Auslandseinsätze der Bundeswehr sind unter anderem in Gießen, Leipzig, Duisburg, München und Wiesbaden/Mainz geplant. Bis Montag wollen die Ostermarschierer nach Angaben der Veranstalter auch auf die aus ihrer Sicht bestehende Mitverantwortung deutscher Politik für die aktuellen weltweiten Fluchtbewegungen aufmerksam machen. Sie erwarten zu rund 60 Demos insgesamt rund 10 000 Teilnehmer.