Meinung Ein Gesetz hilft nicht weiter

Selbstverständlich muss der Satz gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Doch brauchen wir dazu wirklich ein Gesetz? Zum einen ist die Lohnlücke zwischen Mann und Frau in Deutschland gar nicht so hoch, wie oft vorgerechnet wird.

Foto: Sergej Lepke

Denn in der Regel werden Teilzeitarbeit, die Dauer der Betriebszugehörigkeit und die Berufswahl nicht mit berücksichtigt.

Zum anderen stellt sich die Frage, was eine Mitarbeiterin davon hat, wenn der Arbeitgeber ihr mitteilen muss, was die Kollegen im Durchschnitt verdienen. Das Wissen allein sichert ihr kaum ein höheres Gehalt. Bevor Union und SPD darüber streiten, für welche Betriebe ein solches Auskunftsrecht gelten soll, wäre es besser, Ursachen für die Lohnungleichheit zu bekämpfen: Mütter brauchen etwa eine gute Kinderbetreuung, um schneller in den Beruf zurückkehren zu können. Die Firmen wiederum werden schon im eigenen Interesse umdenken müssen: Ohne gut bezahlte Mitarbeiterinnen werden sie im Wettbewerb um die besten Kräfte nicht mithalten können.