FDP: Röslers Hypothek
Nun soll Philipp Rösler den Karren aus dem Dreck ziehen und ab Mai die angeschlagene FDP führen. Politik-Erfahrung hat der 38-Jährige nach beinahe 20 Jahren in der Partei und knapp anderthalb als Bundesminister möglicherweise genug.
Seit Dienstag ist er aber noch um eine wichtige Erfahrung reicher.
Dass es nämlich mit dem lautstark verkündeten Aufbruch gar nicht so einfach ist. Zumindest, wenn man ihn so halbherzig angeht wie die Liberalen. Einen neuen Parteichef haben sie — aber auch eine alte Garde, die an ihren Stühlen klebt: Brüderle bleibt Wirtschaftsminister und Westerwelle im Außenamt.
Beide werden, obwohl mit dem Attribut Auslaufmodell versehen, weiter die Strippen ziehen. Rösler mag die Jungen hinter sich haben, aber sicher nicht die Altvorderen der Partei. Das ist seine Hypothek.